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Wie setzt sich Österreich strukturell zusammen, welche Regionen sind eher städtisch geprägt, welche ländlich? Dafür definiert die Statistik Austria unabhängig von Ortsschildern und Gemeindegrenzen 34 sogenannte Stadtregionen.

Deren Kernzonen (dunkel) sind dicht besiedelt und haben einen hohen Einpendlergrad. Die städtischen Außenzonen (mittel) sind noch stark von der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Anziehungskraft der Zentren geprägt. In den dünner besiedelten nichtstädtischen Regionen (hell) lebt gut ein Drittel der Bewohner Österreichs.

Die Bevölkerung war – nach aktuellen Grenzen – zu Beginn der systematischen Erfassung 1869 nicht nur bloß halb so groß wie heute, sondern auch deutlich anders zusammengesetzt. Mehr als die Hälfte der Österreicher lebte damals in Orten mit weniger als 2.500 Bewohnern. Heute trifft das nur mehr auf weniger als zwei der fast neun Millionen Einwohner zu. Dennoch lebt noch immer mehr als die Hälfte der Menschen in Gemeinden mit 10.000 oder weniger Bewohnern.

Die Veränderungen erfolgen aber nicht in allen Regionen gleichermaßen. Starke Bevölkerungszunahmen sind ein Phänomen, das vor allem die ohnehin schon dichter besiedelten städtischen Kern- und Umlandgemeinden betrifft. Zum auffälligsten Bevölkerungsrückgang kam es in den vergangenen fünf Jahren in Kärnten und der Obersteiermark.

Österreich hat einen weiblichen Bevölkerungsüberhang, der vor allem auf die höhere Lebenserwartung von Frauen zurückzuführen ist. Die weibliche Mehrheit ist allerdings kein gesamtösterreichisches, sondern vielmehr ein städtisches Phänomen: In Gemeinden ab 10.000 Einwohnern aufwärts beträgt der Frauenanteil mehr als 51 Prozent, während das Geschlechterverhältnis in kleineren Gemeinden leicht männlich dominiert ist.

Auch aufgeschlüsselt nach Altersgruppen zeigt sich ein differenziertes Bild. Der Anteil der unter 30-Jährigen ist in Wien mit knapp 35 Prozent am höchsten und nimmt mit der Bevölkerungszahl einer Gemeinde sukzessive auf unter 31 Prozent ab.

Umgekehrt ist der Anteil der über 59-Jährigen in Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern am höchsten. (Valentino Filipovic, Michael Matzenberger, 28.6.2019)