Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel sieht die schlimmste Phase überwunden und strebt heuer nach einer langen Durststrecke wieder nachhaltig schwarze Zahlen an.

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Wien – Die Sicht trübt sich wegen des Brexits und der schwächer werdenden Konjunktur ein; der Leuchtenkonzern Zumtobel ist dennoch optimistisch, heuer nach langer Durststrecke den Weg zurück in die Gewinnzone zu finden. Den Schwung aus dem 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2018/19 (Ende April), dem ersten mit Wachstum seit gut vier Jahren, wolle man jedenfalls mitnehmen, sagte Zumtobel-Chef Alfred Felder bei der Bilanzpräsentation.

In den vergangenen Monaten hat der in Dornbirn ansässige Leuchtenkonzern eine strategische Neuausrichtung durchgezogen, Redimensionierung inklusive. Durch die Konzentration auf Regionen, wo man Nummer eins oder zwei am Markt ist – in erster Linie Europa – sowie verstärktes Augenmerk auf Produktionskosten sollen die angepeilten schwarze Zahlen längerfristig abgesichert werden.

Hohe Restrukturierungskosten

2018/19 sei ein "Übergangsjahr" gewesen, in dem noch hohe Restrukturierungskosten anfielen. "Wir haben das Schlimmste hinter uns gelassen und sind auf Wachstumskurs eingeschwenkt," sagte Felder. Der Restrukturierung fällt unter anderem das Werk im Burgenland zum Opfer, wo die Zumtobel-Tochter Tridonic mit 90 Mitarbeitern in Jennersdorf (Burgenland) Beleuchtungskomponenten herstellt. Die Produktion soll bis November auf null zurückgefahren und in Serbien fortgesetzt werden. Auch aus China werden Teile der Produktion in das neu errichtete Werk in Nis, der drittgrößten Stadt Serbiens, verlagert. In China seien die Lohnkosten in den Küstenstädten inzwischen fast so hoch wie in Portugal und teils höher als in Serbien, begründete Felder diesen Schritt.

Negative Sondereffekte

Die negativen Sondereffekte aus der Restrukturierung summierten sich im Berichtsjahr auf 25 Millionen Euro nach 27 Millionen im Jahr davor. Heuer sei eine deutlich geringere Belastung aus diesem Titel zu erwarten, sagte Finanzvorstand Thomas Tschol.

Zumtobel konnte den Nettoverlust im Berichtsjahr von 46,7 auf 15,2 Millionen Euro deutlich verringern. Bei einem um 2,9 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro gesunkenen Gruppenumsatz stieg der bereinigte Gewinn (Ebit) von 19,7 auf 27,6 Millionen Euro. Mit einer Dividendenzahlung vertröstete Felder die Aktionäre auf kommendes Jahr. Diese scheinen Verständnis zu haben, der Aktienkurs des Unternehmens legte am Donnerstag zeitweise um mehr als zehn Prozent zu. Am Ende des Börsenhandels waren es 7,8 Prozent Plus auf 6,53 Euro. (stro, 28.6.2019)