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Boris Johnson 2016 in Frankreich.

Foto: Reuters / Benoit Tessier

London – Der britische Ex-Außenminister Boris Johnson hat laut einem Zeitungsbericht die Franzosen wegen ihrer harten Haltung im Brexit-Streit als "Scheiße" ("turds") beschimpft. Das Filmmaterial mit der Aussage des Favoriten für das Amt des Premierministers sollte eigentlich in einer BBC-Dokumentation gesendet werden, sei dann aber auf Bitten des Außenministeriums herausgeschnitten worden, berichtete die "Daily Mail" am Freitag.

BBC "zufrieden"

Die Aufnahme stammt demnach aus der Zeit des Brexit-Hardliners im Außenministerium. Das Ministerium habe sich an die BBC gewandt und unter Verweis auf die möglichen Folgen für die britisch-französischen Beziehungen darum geben, das Material nicht zu senden, berichtete das Blatt.

Die BBC erklärte, das Produktionsteam der Anfang des Jahres ausgestrahlten Dokumentation "Inside the Foreign Office" ("Hinter den Türen des Außenministeriums") habe "entschieden", was es senden wolle, und sei mit dem Resultat "zufrieden".

"Keine Erinnerung"

Johnson äußerte sich zu dem Bericht während einer Wahlkampfveranstaltung im Südwesten Englands am Freitag und dementierte nicht, dass diese Worte gefallen sein könnten. Allerdings sagte der Ex-Außenminister, er habe "keine Erinnerung" an eine derartige Äußerung.

Johnson gilt als Favorit im Rennen um den Posten des Parteichefs der konservativen Tories und damit für den des Premierministers. Er tritt in Abstimmung der Tory-Parteibasis gegen Außenminister Jeremy Hunt an. (APA, 28.6.2019)