Die Detonation beschädigte auch parkende Autos.

Foto: APA / Roland Schlager

Wien – Bis die Ursache der heftigen Explosion am Mittwochabend in der Wiener Preßgasse, bei der zwei Menschen starben, geklärt sein wird, kann es durchaus noch länger dauern. "Bei der letzten gleichartigen Explosion zogen sich die Ermittlungen über einen Monat. Wir sollten uns auch im aktuellen Fall auf so einen Zeitraum einstellen, bis halbwegs handfeste Aussagen getroffen werden können", sagte Paul Eidenberger, Sprecher der Landespolizeidirektion Wien, am Freitag. Derzeit sei die Ursachenerforschung gerade am Anfang und aufgrund der Verhältnisse schwierig.

Die Mieter des schwer in Mitleidenschaft gezogenen mehrgeschoßigen Wohnhauses müssen sich langfristig eine neue Bleibe suchen. "Am Gebäude werden derzeit nur Sicherungsmaßnahmen gesetzt, damit die Brandermittler des Landeskriminalamts halbwegs risikolos ihre Arbeiten durchführen können", sagte Christian Feiler von der Wiener Berufsfeuerwehr. Was die allfällige Instandsetzung der Gemeindebauanlage betrifft, müsste jene an Baufirmen vergeben werden.

Abrissüberlegungen

Laut Feiler ist die von der Explosion direkt betroffene Stiege jedenfalls abzureißen. Sie wurde praktisch zerstört. Ob der Versuch Sinn macht, die zweite der beiden Stiegen zu retten, sei fraglich. Die Stiegen waren durch eine tragende Mittelmauer verbunden, die – um sicherzugehen, dass diese auch hält – aufwendig gepölzt und womöglich weiter verstärkt werden müsste. Da sei es "eine wirtschaftliche Überlegung, ob man das Ganze aus Kostengründen nicht gleich abreißt und neu errichtet", so Feiler.

Die unmittelbar angrenzenden und das vis-à-vis gelegene Gebäude sind zwar nicht einsturzgefährdet, aber derzeit unbewohnbar. Speziell das gegenüberliegenden Wohnhaus weist erhebliche Schäden auf. Bei einem der zwei Schwerverletzten handelt es sich um einen dortigen Mieter, der sich zum Explosionszeitpunkt in seiner Wohnung befand. Er sei von Glassplittern "durchspickt" worden, berichtete Feiler.

Der 54-Jährige, der mit Schnittverletzungen in ein Spital eingeliefert worden war, und ein weiterer Schwerverletzter sind inzwischen außer Lebensgefahr.

Bei den beiden Toten – eine 29-jährige Frau, deren Leiche in der Nacht auf Donnerstag gefunden wurde, und ein Mann, der am Donnerstagabend entdeckt wurde – handelt es sich um Mieter des teilweise eingestürzten Wohnhauses. Zur Person des zweiten Toten – Medienberichten zufolge ein junger Mann – machte die Polizei am Freitag keine Angaben. (APA, red)