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Nutzer von Huawei-Handys können aufatmen.

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US-Präsident Donald Trump will Lieferungen von US-Unternehmen an den chinesischen Telekomriesen Huawei wieder zulassen. Er habe Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zugesagt, dass technologische Produkte weiterhin an Huawei verkauft werden dürften, sagte Trump nach Abschluss des Gipfels der wichtigsten Industrienationen (G-20) am Samstag in Osaka in Japan. Wäre es zu keiner Lösung gekommen, dann hätten Besitzer von Huawei-Handys wohl keine Updates von Android-Versionen mehr bekommen.

Eine "komplizierte Situation

Die Entscheidung über Huawei kam überraschend. "Ich habe zugestimmt, dass der Verkauf von Produkten weiter erlaubt wird", sagte Trump. Ob der Konzern auch von der schwarzen Liste genommen wird, soll in den nächsten Tagen besprochen werden. Trump räumte ein, dass US-Unternehmen "nicht glücklich" gewesen seien. So liefern amerikanische Chiphersteller und viele andere Technologie-Unternehmen im großen Stil an den Telekom-Riesen. "Wir erlauben ihnen, weiter an Huawei zu verkaufen", versicherte Trump und hob hervor, dass diese damit eine "riesige Menge Geld machen" und Arbeitsplätze sicherten. Er beschrieb Huawei aber weiter als ein "Sicherheitsproblem", das später angegangen werden soll. "Wir vereinbarten, es bis zum Schluss aufzusparen", sagte Trump. "Huawei ist eine komplizierte Situation."

Demokraten dagegen

Die oppositionellen US-Demokraten haben Präsident Donald Trump davor gewarnt, im Handelskonflikt mit China Zugeständnisse beim chinesischen Telekomriesen Huawei zu machen. "Huawei ist einer der wenigen wirkungsvollen Hebel, die wir haben, um China dazu zu bringen, beim Handel fair zu spielen", schrieb der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, am Samstag auf Twitter. Ein Entgegenkommen Trumps würde "unsere Fähigkeit, Chinas unfaire Handelspraktiken zu ändern, dramatisch untergraben".

Keine Android-Updates

Die USA hatten Mitte Mai Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Als Reaktion auf diesen Schritt unterbrachen Google und andere Hersteller ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei. So war nicht klar, ob Google sein mobiles Betriebssystem Android Handys von Huawei zur Verfügung stellen darf – etwa für Updates. Allein in Österreich wären davon hundertausende Nutzer betroffen gewesen. (sum/APA, 29.6. 2019)