Dem Oppositionsführer Juan Guaidó zufolge ist der Korvettenkapitän Rafael Acosta Arévalo "brutal gefoltert" worden.

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Caracas – Die USA haben die venezolanische Regierung nach dem Tod eines wegen angeblicher Putschpläne inhaftierten Marineoffiziers scharf kritisiert. Das US-Außenministerium verurteilte am Sonntag die "Tötung und Folter" des Korvettenkapitäns Rafael Acosta Arévalo. Er sei gestorben, während er sich in der Gewalt der "Schläger" von Staatschef Nicolás Maduro und ihrer "kubanischen Berater" befunden habe.

Die Lima-Gruppe, der rund ein Dutzend südamerikanischer Staaten sowie Kanada angehören, erklärte, Arévalo sei Opfer eines "Mordes" geworden. Der Offizier war einer von 13 Militärangehörigen, die vergangene Woche wegen eines angeblichen Komplotts gegen Maduro festgenommen worden waren. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums brach er bei einer Gerichtsanhörung zusammen und verstarb im Krankenhaus.

Guaidó spricht von "abscheulichem Verbrechen"

Oppositionsführer Juan Guaidó erklärte später, Arévalo sei "brutal gefoltert" worden. Der selbst ernannte Übergangspräsident sprach von einem "abscheulichen Verbrechen". Generalstaatsanwalt Tarek William Saab kündigte eine umfassende Untersuchung zu dem Todesfall an, ohne auf die Foltervorwürfe einzugehen.

In Venezuela herrscht seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduro und Guaidó. Ende April war ein Putschversuch von Teilen der Streitkräfte gegen Maduro gescheitert. Der umstrittene Staatschef kann nach wie vor auf den Rückhalt der Militärführung zählen und wird unter anderem von Russland unterstützt.

Guaidó hatte sich am 23. Jänner zum Übergangspräsidenten erklärt. Etwa 50 Staaten, darunter Deutschland und die USA, haben ihn anerkannt. (APA, 1.7.2019)