Jan Nast wird neuer Intendant der Wiener Symphoniker. Der derzeitige Orchesterdirektor der Sächsischen Staatskapelle Dresden tritt die Nachfolge von Johannes Neubert am 1. Oktober an, wie am Montag mitgeteilt wurde. Der ausgebildete Hornist und Kulturmanager war nicht zuletzt am Engagement der Staatskapelle bei den Osterfestspielen Salzburg maßgeblich beteiligt.

"Die Symphoniker sind das erste Orchester der Stadt Wien", wurde der designierte Intendant in einer Aussendung zitiert. Er kenne "kaum ein Orchester mit einer derartigen Publikumsbindung, nicht zuletzt durch seine Musikvermittlung". Nast wird das letzte Jahr des aktuellen Chefdirigenten, Philippe Jordan, noch als Intendant begleiten. Jordan, der 2020/21 an die Wiener Staatsoper wechselt, freute sich, dass es gelungen sei, "für mein Orchester einen Mann von internationaler Erfahrung und ausgezeichnetem Ruf zu gewinnen". Als Chefdirigent folgt Andres Orozco-Estrada im Jahr 2021 auf Jordan.

Die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) beglückwünschte die Orchestermusiker zu ihrem neuen Intendanten. Der anerkannte Fachmann werde "die unter Johannes Neubert begonnene Positionierung der Wiener Symphoniker als weltweit rezensiertes A-Liga Orchester" weiterführen.

Mehr Visionen als 54 andere

Der gebürtige Berliner Jan Nast, Jahrgang 1965, ist bereits seit der Zeit von Giuseppe Sinopoli bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden tätig, wo er als Orchesterdirektor eng mit Chefdirigent Christian Thielemann zusammenarbeitete. Seine Karriere als Orchestergeschäftsführer begann er beim Philharmonischen Orchester Freiburg im Breisgau. Neben seiner Qualifikation seien für seine Bestellung "seine Pläne und Ideen für die Zukunft der Wiener Symphoniker" ausschlaggebend gewesen, betonte Orchestervorstand Thomas Schindl.

Für die Nachfolge von Neubert, der mit der Spielzeit 2019/20 zum Orchestre National de France nach Paris wechselt, hatten sich 55 Personen, davon 40 Männer und 15 Frauen, beworben. 34 davon stammten aus dem Inland, 21 aus dem Ausland. Die Bestellung erfolgte auf Empfehlung einer zehnköpfigen Expertenjury. (APA, 1.7.2019)