Die "Himmelsleiter" führt über die Baumwipfel.

Foto: Thomas Ruzicka

Gut festhalten sollte man sich beim Moortreten. Jedenfalls wird man sehr dreckig.

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Der Prügelsteg führt über eine offene Moorfläche.

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Durch den Wald mit zahlreichen Teichen führt der Weg.

Foto: Thomas Ruzicka

Ein Bad im Moorsee ist auch möglich.

Foto: Thomas Ruzicka

Das im nördlichen Waldviertel gelegene Schremser Hochmoor ist von Wanderwegen durchzogen. Besonders die "Tut-Gut-Wanderwege" des Naturparks in verschiedenen Längen zwischen eineinhalb und knapp drei Stunden sind hervorzuheben. Diese führen im Uhrzeigersinn durch den Wald mit Teichen und Mooren sowie an diversen Attraktionen wie einer Torfstichanlage oder einem Moorlehrpfad vorbei. Höhenunterschiede gibt es keine.

Das Wahrzeichen des Moores ist die "Himmelsleiter". Eine Aussichtsplattform, die aus Fichtenstämmen besteht und in 108 Stufen weit über die Baumwipfel zu einer prächtigen Aussicht führt. Etwas hinter dieser Anlage befindet sich der "Prügelsteg", eine begehbare Plattform über der offenen Moorfläche, von der aus man die unterschiedlichen Stadien der Torfbildung beobachten kann.

Brauner Gatsch

Rechts neben dem "Prügelsteg" geht der Weg weiter und führt etwas abseits zu einer urigen Moor-Tretanlage. Dazu wurden in einer Waldlichtung Holzpfähle in das Moor gerammt und ein Geländer mit zwei Handläufen angelegt. Daran kann man sich anhalten, wenn man hier in das Moor steigt und ein Stück durchwaten will. Trotz der Haltevorrichtung muss man ziemlich aufpassen. Das Moor gibt nach, ist sehr rutschig und auch recht tief. Es kann einer erwachsenen Person bis zu den Oberschenkeln reichen, an Tagen nach Regen noch höher. Kinder sollte man besser nicht in das Tretbecken lassen. Auch das Handy sollte man vorsorglich nicht mitnehmen, damit es nicht womöglich in dem braunen Gatsch versinkt.

Nach einer solchen Tretkur, die gut für die Durchblutung und für die Venen sein soll, ist man ordentlich dreckig. Es empfiehlt sich deshalb, ein altes Handtuch mitzunehmen, um die Beine abzuwischen. Auch Badeschlapfen sind praktisch, damit man sich mit dem Schlamm nicht die Wanderschuhe versaut.

Am Ende der Wanderung, beim Naturparkzentrum Unterwasserreich beziehungsweise beim Schremser Moorbad, kann man im Moorsee ein Bad nehmen. Dabei muss einem aber klar sein: Torf ist hartnäckig; schmutzige Zehennägel à la Fake-Oligarchennichte bekommt man nicht so leicht sauber. (Johanna Ruzicka, 18.7.2019)