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Der Chipproduzent Broadcom will Insidern zufolge die Cybersicherheitsfirma Symantec übernehmen. Die Gespräche seien schon fortgeschritten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters in der Nacht zu Mittwoch. Die "Financial Times" bezifferte das Volumen der Transaktion auf mehr als 15 Mrd. Dollar (13,3 Mrd. Euro). Mit der Übernahme würde Broadcom seinen Vorstoß in neue Geschäftsfelder vorantreiben.

Im vergangenen Jahr hatte der Chiphersteller das US-Softwareunternehmen CA Inc für 18,9 Mrd. Dollar gekauft. Die geplante Übernahme des Konkurrenten Qualcomm Inc war dagegen an den Sicherheitsbedenken der USA gescheitert.

Zweite große Übernahme

Der Broadcom-Symantec-Deal wäre die zweite große Übernahme eines Cybersicherheitsanbieters durch einen Chiphersteller. Im Jahr 2011 hatte Intel McAfee gekauft. Broadcom-Chef Hock Tan hat den Konzern bereits durch eine Reihe ehrgeiziger Deals aufgebaut. Als Konzernchef des US-Chipproduzenten Avago zog Tan die Übernahme von Broadcom für 37 Mrd. Dollar durch und brachte die beiden Unternehmen unter den Dachnamen Broadcom.

Symantec, bekannt für seine Antivirus-Software "Norton", ist schon lange ein führender Anbieter von Computersicherheit, sieht sich aber einem wachsenden Wettbewerb gegenüber. Das Unternehmen ist außerdem ins Visier der US-Aufsicht geraten, die mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung untersucht. Im Mai trat Vorstandschef Greg Clark überraschend zurück. Im Herbst vergangenen Jahres hatte bereits der Finanzinvestor Thoma Bravo Insidern zufolge sein Kaufinteresse signalisiert.

Aktien steigen

Die Symantec-Aktien stiegen nachbörslich um 22 Prozent, während Broadcom-Aktien vier Prozent verloren. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Pläne berichtet. Bei Broadcom war zunächst keine Stellungnahme erhältlich, Symantec wollte keinen Kommentar abgeben. (APA, 3.7. 2019)