Die aktuelle Titelgeschichte widmet sich dem Krankenhaus Nord, viel Neues steht nicht drin.

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Heinz-Christian Strache fungierte gewissermaßen als Muse für Peter Pilz und seine Liste Jetzt.

Nicht nur wolle man mit dem hauseigenen Medienprodukt der Liste in direkte Konkurrenz zur FP-nahen Website Unzensuriert.at treten, wie Chefredakteur Thomas Walach im STANDARD-Gespräch erklärt. Auch die Namensgebung für das neue Produkt war dank des mittlerweile zurückgetretenen FPÖ-Chefs plötzlich sonnenklar: Zackzack.at sollte die Website heißen, da waren sich nach der Veröffentlichung des berüchtigten Ibiza-Videos und Straches Gedankenspielen über die Entfernung unliebsamer Kronen Zeitung-Redakteure ("Zack, zack, zack") Mitte Mai dann alle im Team einig. Fast exakt ein Monat später ging die von rund sechs Leuten bespielte Seite online.

Viel zu tun

Und das soll vorerst auch so bleiben – unabhängig davon, ob Listengründer Pilz überhaupt wieder für den Nationalrat kandidiert. Und auch losgelöst von der Frage, ob die Liste einen Wiedereinzug schaffen würde, erklärt Walach. Er jedenfalls werde "alles daran setzen", dass es für das Medium weitergeht, schließlich gelte es, "die rechtskonservative Mehrheit zu brechen" sowie frustrierte Wählerinnen und Wähler wieder zurückzugewinnen.

Für das Projekt seien bis Ende des aktuellen Jahres 150.000 Euro veranschlagt, sagt Liste-Jetzt-Geschäftsführerin Herta Emmer. Das Geld stamme bewusst aus der Parteienförderung und nicht aus den Mitteln der Akademieförderung. Aus diesem Grund seien der Chefredakteur und ein weiterer Mitarbeiter auch nicht mehr bei der Akademie, sondern bei der Partei beschäftigt. Darüber hinaus könnte man sich nach Investoren oder Anzeigenkunden umsehen, überlegt Walach – aber nicht jetzt: "Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, käuflich zu sein, gerade in Wahlkampfzeiten."

Derzeit versuchen die Macher von Zackzack.at mit einer Aufmachergeschichte über das Wiener Krankenhaus Nord das Interesse der Leser zu gewinnen. Ebenfalls auf der Seite zu finden: ein offenbar launig gemeintes Polit-Horoskop sowie Karikaturen und als Kommentare titulierte und mit Autorenkürzeln versehene Texte.

Renée Schroeder, Leiterin der politischen Akademie der Liste Jetzt, will deren Bildungsarbeit eher grundsätzlich anlegen – am liebsten über die aktuellen Turbulenzen hinaus.

Schroeder auf Stronachs Pfad

Für 2018 und 2019 habe man rund 1,8 Millionen Euro für die Akademie zur Verfügung, sagt Schroeder. Geld, mit dem man sparsam gewesen sei und das man auch "mitnehmen" könne. Eine Vorgangsweise, die bereits der Akademie des Teams Stronach ein langes Leben über die parlamentarische Arbeit hinaus ermöglicht hatte. Schroeder hat Ähnliches vor: "Auch wenn die Partei nicht mehr im Parlament ist, der Verein kann weiterbestehen. Ich würde mir das schon wünschen!" (APA, 3.7.2019)