Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer zeigten sich von der "Schnupperfahrt" angetan.

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Wien – Nach dem Essverbot sorgen die Wiener Linien auch diesen Sommer für Gesprächsstoff. "In diesem Fall eher für Geruchsstoff", sagte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch bei einer "Schnupperfahrt" gemeinsam mit Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Auf den Linien U1 und U6 sind im Juli vier "beduftete" U-Bahn-Züge unterwegs. Die Düfte sollen die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver machen – und im Sommer einem möglichen olfaktorischen Erlebnis mit Schweißgeruch entgegenwirken. "In Zeiten des Klimawandels ist uns jedes Mittel recht, um möglichst viele Menschen anzusprechen", sagte Steinbauer. Auch andere Verkehrsunternehmen würden schon lange auf Raumdüfte setzen, betonte Sima. "Jede Marke hat ihren Duft."

Vier Düfte in vier Zügen

Erkennbar sind die vier probeweise in Betrieb genommenen Züge durch Blumen-Muster und Nasen-Aufkleber. "Dieser Zug wird beduftet" steht auf den Türen. Innen strömt eine von vier Duftrichtungen aus der Lüftung. Sehr dezent werden die Düfte "Relax", "Energize", "Fresh White Tea" oder "Happy Enjoy" eingesetzt. Als Fahrgast einer vollen U-Bahn spürt man davon wenig. Vorab wurden sie auf mögliche allergische Reaktionen getestet und als unbedenklich eingestuft.

Nicht im Portfolio sind aktuell mögliche Düfte wie "Döner-High", "Achsel-Flush", "Pizza-Breeze" oder "Käsekrainer No.5".

Fahrgäste können im Juli Lieblingsduft bestimmen

Die Wiener Linien sind gespannt, wie die Sommeraktion bei den Fahrgästen ankommen wird. "Sie können in den nächsten Wochen online abstimmen, ob ihnen die Duftaktion gefällt und welcher ihr Lieblingsduft ist", sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Steinbauer. Die Fahrgäste werden auch gefragt, ob sie überhaupt beduftete U-Bahn-Züge wollen.

Bis zum 31. Juli ist eine Abstimmung möglich. Danach wird entschieden, ob Wien das Angebot im nächsten Sommer ausweitet. Eine ganzjährige Beduftung aller Wiener U-Bahn-Züge steht aktuell aber nicht zur Debatte. (Alexander Polt, 3.7.2019)