London – Trotz Protesten von Seiten Ägyptens ist am Donnerstag im Londoner Auktionshaus Christie's eine 3.000 Jahre alte Büste von Tutanchamun versteigert worden. Umgerechnet 5,3 Millionen Euro brachte die 28,5 Zentimeter große Steinbüste des berühmten Pharaos an einen unbekannten Käufer. Sie stammte aus der privaten Resandro-Sammlung.

Die Ankündigung der Auktion hatte wütende Reaktionen aus Kairo hervorgerufen. Ägyptens Außenministerium erklärte im Vorfeld der Versteigerung, die Auktion stehe im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen und Konventionen. Der frühere Minister für Altertümer, Sahi Hawass, sagte, die Büste sei vermutlich in den 70er-Jahren aus dem Karnak-Tempelkomplex gestohlen worden.

Die fragliche Büste stammt aus der 18. Dynastie und entstand zwischen 1333 und 1323 vor unserer Zeitrechnung.
Foto: APA/AFP/CHRISTIE'S AUCTION HOUSE

Christie's zeigte sich erstaunt über die verärgerten Reaktionen aus Ägypten. Das Land habe sich niemals in dieser Form über die Büste geäußert, die seit vielen Jahren bekannt und öffentlich ausgestellt worden sei. "Das Objekt ist und war nie Gegenstand von Ermittlungen", erklärte das Auktionshaus.

Nach seinen Angaben habe die Sammlung Resandro die Büste 1985 von dem Münchner Galeristen Heinz Herzer gekauft. Davor sei sie im Besitz eines österreichischen Kunsthändlers gewesen, der sie wiederum 1973/74 von Prinz Wilhelm von Thurn und Taxis erstanden habe. Wie die Statue aber nach Europa kam, erklärte auch Christie's nicht.. (red, APA, 5.7.2019)