Mehr Radler, das gehört zum Luftsanierungskonzept.

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Wien – Fahrverbote wird es in Linz nicht geben. Auch wenn die oberösterreichische Hauptstadt unter zu viel Stickoxiden in der Luft leidet. Umweltzone und eine Citymaut würden für die Linzer Unternehmen eine Benachteiligung im Wettbewerbsverhältnis bedeuten, argumentiert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) laut ORF Oberösterreich. Stadt und Land wollen aber dennoch (auch angesichts der drohenden Strafzahlungen der EU) an der Verbesserung der Luftgüte arbeiten und haben demnach ein Maßnahmenpaket vorgestellt.

Mit 32 Maßnahmen will man nun das Thema Luftsanierung angehen. "Mein Programm für die nächste Luftsanierung (...) wurde einstimmig beschlossen", jubelt Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) auf Twitter.

Zunächst sollen laut dem Paket die meisten Taxis in Linz umgerüstet werden. Man werde insgesamt den Umstieg von Taxis – egal ob Benziner oder Diesel – auf E-Taxis oder zumindest Plug-in-Hybride fördern, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). Derzeit sind demnach neun von zehn Taxis mit Dieselantrieb auf den Straßen von Linz unterwegs – die Hälfte wird als abgasintensiv eingestuft. Werden sie nicht umgerüstet, dürfen sie ab Sommer des nächsten Jahres nicht mehr fahren.

Auch das Land wird seine Dienstfahrzeuge Schritt für Schritt auf Elektroautos umrüsten, kündigten die Politiker von Stadt und Land laut ORF an. Mehr Ladestationen für E-Autos, mehr Radwege in und um Linz, Schiffsanlegestellen entlang der Donau, die mit Landstromanschlüssen ausgestattet werden sollen, damit Kreuzfahrtschiffe ihre Dieselaggregate nicht mehr durchlaufen lassen müssen, das sind die Maßnahmen, auf die man in Oberösterreich setzt.

Durchzugsverkehr

Die Politik musste handeln, weil die Stickoxidwerte bei der Messstation beim Römerbergtunnel in Linz regelmäßig erhöht sind, sagt Anschober. Allerdings gehe es nicht um diese eine Messstation allein, sondern um den gesamten Durchzugsverkehr durch Linz, denn davon seien zehntausende Bürgerinnen und Bürger betroffen, die unter der schlechten Luft leiden würden, so Anschober.

Das Maßnahmenpaket wird kommenden Montag von der Landesregierung beschlossen. (red, 4.7.2019)