Das politische Aus für Peter Pilz kommt näher. Mehrere wichtige Mandatare seiner Liste Jetzt kandidieren nicht mehr, eine Abgeordnete geht zu den Grünen. Umfragen räumen ihm keine Chancen ein, wieder ins Parlament einzuziehen.

Es ist in mancher Hinsicht schade um Peter Pilz. Er ist ein durch und durch politischer Kopf, ausgestattet mit Witz, Geistesgegenwart und einem Gespür für den Killer-Punch. Er hat über Jahrzehnte hinweg gute Aufklärungsarbeit geleistet und konnte durch geschicktes Fragen in U-Ausschüssen so manche Korruptionisten in Schwierigkeiten bringen. Ein begnadeter Polemiker, aber immer ein Demokrat und Antirechter. Andererseits schienen bei ihm manchmal der Spieltrieb und die Selbstdarstellung zu obsiegen. Oft waren die Aufdeckungen eine Spur weniger sensationell als angekündigt.

Das politische Aus für Liste Jetzt-Gründer Peter Pilz kommt näher.
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Im schließlich durch Trennung beendeten Streit mit den Grünen wegen Belästigungsvorwürfen hatte er zugleich recht und unrecht. Er verachtete offen die politische Hilflosigkeit der damaligen Riege, aber er lag falsch damit, dass die Grünen eben einen "rechteren" Kurs in der Flüchtlingsfrage etc. fahren sollten. Das wollen Grün-Wähler einfach nicht.

Und neue Schichten konnte Pilz mit seiner Liste nicht erschließen. Die Wahrheit ist, es gäbe wahrscheinlich eine Berechtigung für einen politischen Fighter Pilz, aber nicht für seine profillose Liste. (Hans Rauscher, 4.7.2019)