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Eine Spalte durchzieht das Land.

Foto: AFP/GETTY IMAGES/MARIO TAMA

Los Angeles – Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat am Donnerstag den Süden des US-Bundesstaats Kalifornien erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Epizentrum in einer Tiefe von 10,7 Kilometern nahe der Wüstenstadt Ridgecrest im Bezirk San Bernadino. Ein Bomben-Testgelände der US-Marine wurde dabei "erheblich beschädigt", wie ein Vertreter der Marine sagte.

Das Zentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem 445.000 Hektar großen Bomben-Testgelände der US-Marine mit Namen China Lake. Es habe "erhebliche Schäden" auf der Anlage gegeben, darunter Brände und den Austritt gefährlicher Substanzen, erklärte ein Vertreter der Einrichtung.

Die Erschütterung war noch im gut 250 Kilometer entfernten Los Angeles und sogar in Las Vegas im Nachbarstaat Nevada zu spüren. Wie die "Los Angeles Times" berichtete, handelte es sich um das schwerste Beben in Südkalifornien seit 1999, als ein Erdstoß die Militärbasis Twentynine Palms Marine Corps erschütterte.

Die Feuerwehr von San Bernardino erklärte, Straßen und Gebäude seien unterschiedlich schwer beschädigt worden. Menschen seien bei dem Beben nur leicht verletzt worden. Die Wüstenregion im Süden Kaliforniens ist dünn besiedelt. Örtliche Behörden warnten vor möglichen Nachbeben.

Angst vor größerem Beben

Im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat wurden Befürchtungen laut, das Beben könnte Vorbote eines großen Erdbebens sein, das Seismologen entlang der San-Andreas-Verwerfung befürchten. US-Präsident Donald Trump räumte die Ängste per Twitter aus dem Weg: "Alles scheint sehr unter Kontrolle zu sein!"

Die Seismologin Lucy Jones vom California Institute of Technology kündigte "viele weitere Nachbeben" an. Es sei aber unwahrscheinlich, dass der Erschütterung ein größeres Erdbeben in den nächsten Tagen folge. Das Beben habe sich nicht an der langen San-Andreas-Verwerfung, sondern in einer Region mit vielen kleinen Zerreißstellen im Gestein ereignet. (APA, 5.7.2019)