Die Sängerin und Moderatorin Birgit Denk lebt mit ihrem Lebensgefährten und zeitweise mit dessen Tochter in einer Genossenschaftswohnung in Neusiedl. Die Nähe zum Wasser hat im Hochsommer auch Nachteile.

"Ich lebe jetzt seit acht Jahren mit meinem Lebensgefährten Alex hier in dieser Genossenschaftswohnung in Neusiedl. Dass es der Neusiedler See wurde, hatte irgendwie mit meinem Vater zu tun. Der wollte in seiner Pension wieder nach Hainburg, weil er sagte: 'Ich will meine letzten Jahre dort verbringen, wo es schön ist, und nicht dort, wo ich zufällig bin.' Das gab mir zu denken. Die Wahl fiel dann schnell auf den Neusiedler See, und wegen der guten Anbindung nach Wien schließlich auf Neusiedl.

Früher wohnte sie auf 29,5 Quadratmetern, jetzt hat Birgit Denk doch etwas mehr Platz.
Foto: Lisi Specht

Wir haben damals unsere beiden Wohnsitze zusammengelegt und dabei auch die Einrichtung mehr oder weniger ,zusammengestoppelt'. Die Wohnung hat so zwischen 85 und 90 Quadratmeter, zeitweise lebt auch Alex' Tochter bei uns, die heuer 16 wird.

Alex spielt bei mir in der Band den Bass. Richtiges Musikzimmer haben wir hier aber keines. Der Musiker arbeitet ja drei Viertel seiner Zeit, indem er E-Mails schreibt oder beantwortet. Es ist also mehr ein Büro. Da steht ein Verstärker drin, da sind die Mikros drin und der Bass, und ja, da wird auch musiziert, aber viel passiert über die Kopfhörer, deshalb regen sich die Nachbarn nicht auf.

Eine Kaufoption hätten wir hier auch. Ob wir kaufen, entscheiden wir, wenn es so weit ist. Das eine oder andere Baumängelchen müsste davor noch behoben werden. Bei den Nachbarn hat es den Holzboden nach drei Monaten aufgestellt, weil das Wasser von unten reinkam. Diesbezüglich hatten wir mehr Glück.

Vor acht Jahren legten Birgit Denk und ihr Lebensgefährte Alex Horstmann ihre Wohnsitze zusammen.
Fotos: Lisi Specht

Wir sind zwar nicht in der ersten Reihe am See, direkt neben uns steht aber schon das Wasser, da fängt schon der Schilfgürtel an. Diese Nähe zum See bringt es natürlich mit sich, dass es wahnsinnig viele Gelsen gibt. Im Hochsommer kann man das Fenster kaum aufmachen. Heuer wird's wieder ein Gelsenjahr. Da werden wir einen Spaß haben. Die eine oder andere erschlagene Gelse pickt eh schon an der Decke.

Was unseren kleinen Garten betrifft, habe ich nach dem Einzug vier Jahre lang wie eine Besessene versucht, den Gartenkatalogen zu entsprechen. Angebaut, gepflegt, biogedüngt, aber es half nichts, es ist nichts gewachsen, es hat immer ausgeschaut wie in der Savanne. Darunter ist nämlich die Tiefgarage, darüber schlechte Erde, und wir sind im Burgenland, da herrscht sowieso ein anderes Klima. Jetzt mähen wir zweimal im Jahr mit der Sense und gießen gar nicht. Das wird dann halt streckenweise Stroh, aber ich bin damit total glücklich.

Früher habe ich mir immer gedacht: Am liebsten wäre ich irgendwo alleine, ohne Nachbarn. Ein Steinhaus im Waldviertel, oder so etwas. Aber mittlerweile habe ich erkannt, dass ich eher ein Herdentier bin, das am Bauernhof und im Gemeindebau sozialisiert wurde. Ich bin in Bad Deutsch-Altenburg am Bauernhof meiner Großeltern aufgewachsen. Meine Mama bekam mich mit 16, da war die Großfamilie sehr wichtig bei der 'Aufzucht'. In den 70er-Jahren bekam mein Papa eine Brauereiwohnung in Schwechat.

Die Einrichtung ist eine Mischung aus beiden früheren Wohnungen. Die "Star Trek"-Figuren sind ein Geschenk von Denks Bruder.
Fotos: Lisi Specht

Nach weiteren Stationen in Rannersdorf und Baden bin ich mit 19 alleine in eine winzige Gemeindewohnung in Schwechat gezogen, die noch dazu in der Einflugschneise des Flughafens lag. Sie hatte genau 29,5 Quadratmeter, das war damals aber genau richtig. In dem Alter ist man eh kaum daheim, und so braucht man weniger zu putzen. Und die Miete war auch sehr niedrig. Alles hat seine Vorteile.

Wir haben nie bereut, hierhergezogen zu sein. Allerdings: Erste Reihe am See, dorthin würden wir uns schon gerne noch vorarbeiten. Alex sagt immer: Die erste Reihe schaffen wir schon noch." (8.7.2019)