Eine Überwachungskamera zeichnete den Angriff auf.

Foto: AFP/MIGRANTS CENTER CCTV

New York – Vier Tage nach dem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Libyen mit dutzenden Todesopfern haben die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats eine Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland gefordert.

In einer am Freitag in New York verabschiedeten Erklärung verurteilten die Sicherheitsratsmitglieder den Angriff und betonten, alle Konfliktparteien müssten dringend deeskalierende Schritte ergreifen und sich an eine Waffenruhe halten.

In einem ersten Anlauf hatten am Mittwoch nicht alle fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder der von Großbritannien eingebrachten Erklärung zugestimmt. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen verweigerten die USA die Zustimmung zu einer von Großbritannien entworfenen gemeinsamen Erklärung.

53 Todesopfer

Bei dem Angriff auf das Flüchtlingslager in Tajura nahe Tripolis wurden in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 53 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt. Die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit in Tripolis macht die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Khalifa Haftar für den Angriff verantwortlich, was dieser zurückwies.

In ihrer Erklärung forderten die Mitglieder des Sicherheitsrats die Konfliktparteien auf, zu politischen Verhandlungen unter Ägide der Vereinten Nationen zurückzukehren. Zudem äußerten sie ihre Besorgnis über die Zustände in den Flüchtlingslagern der libyschen Regierung, in denen zahlreiche Menschen aus anderen afrikanischen Ländern festgehalten werden. Menschenrechtsorganisationen hatten wiederholt unmenschliche Zustände in diesen Camps öffentlich gemacht. (APA, AFP, 5.7.2019)