Seit Ende April sollen in der Provinz mehr als 520 Zivilisten getötet worden sein.

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Damaskus – Im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten 14 Zivilisten durch Luftangriffe von Regierungstruppen getötet worden. Unter den Opfern waren auch sieben Kinder, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Angriffe erfolgten demnach am Freitag und Samstag in der Provinz Idlib.

13 Zivilisten seien am späten Freitagabend bei Angriffen mit Kampfflugzeugen und Hubschraubern auf das Dorf Mahambel in der Provinz Idlib ums Leben gekommen, erklärte die Beobachtungsstelle. Eine weitere Frau sei am Samstag bei Raketenangriffen von Truppen des Machthabers Bashar al-Assad auf die Stadt Khan Sheikhoun getötet worden.

Idlib gilt als letzte große Bastion syrischer Rebellen. In der Provinz gilt seit vergangenem September eine Waffenruhe, doch Truppen Assads fliegen dort mit Hilfe der russischen Luftwaffe seit Ende April verstärkt Luftangriffe gegen die Rebellen. Der Großteil von Idlib wird von der Jihadistenallianz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) dominiert, die aus dem syrischen Al-Kaida-Ableger hervorgegangen ist.

Laut der Beobachtungsstelle, die ihren Sitz in Großbritannien hat, wurden bei den Kämpfen in Idlib seit Ende April mehr als 520 Zivilisten getötet. Die oppositionsnahe Organisation bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Für Medien sind sie kaum zu überprüfen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der neuen Kämpfe 25 Gesundheitseinrichtungen in der Region bombardiert. Zuletzt gab es demnach am Donnerstag einen Angriff auf ein Krankenhaus in Kafranbel. (APA, 6.7.2019)