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Während es auf anderen Kontinenten Elefanten und Riesenfaultiere gab, belegte in in Australien das Diprotodon den Spitzenplatz unter der einheimischen Megafauna.
Illustration: REUTERS/University of Melbourne

Sydney – Ausgrabungen in Australien haben den gewaltigen Kiefer eines Diprotodons, eines ausgestorbenen Riesen-Beuteltiers, freigelegt. Örtliche Behörden fanden den rund 50 Zentimeter langen versteinerten Knochen des auch Riesenwombat genannten Tiers kürzlich in der südöstlichen Region Monaro, wie der Paläontologe Matthew McCurry vom Australischen Museum in Sydney mitteilte.

Das Gebiet im Bundesstaat New South Wales gilt als fossilienreich. Das Diprotodon ist Teil der australischen Megafauna, einer Gruppe sehr großer und schwerer Tiere, die vor Tausenden Jahren auf dem Kontinent lebten. Dazu gehören auch Riesenkängurus und Beutellöwen. McCurry zufolge ist der Kiefer nicht der bedeutendste fossile Diprotodon-Fund. Doch dass er so vollständig ist, sei selten, betonte der Wissenschafter. Das Fundstück stammt demnach von einem Jungtier der pflanzenfressenden Riesen.

Größtes Beuteltier

Diprotodon war mit etwa vier Metern Größe und drei Tonnen Gewicht laut Museum das größte Beuteltier, das je existierte. Auf Abbildungen ähnelt er mit seinem dunklen Fell und rundlichem Profil einem Bären. Die spitzen Ohren und die flache Nase erinnern an die heutigen australischen Wombats. Abgesehen vom Äußeren hätten Diprotodons aber wenig mit den heutigen possierlichen Beutelsäugern gemeinsam, sagte McCurry.

Schätzungen zufolge starben die Diprodonten irgendwann im Zeitraum von vor 49.000 bis 7.000 Jahren aus. Sie bewohnten Australien also zeitgleich mit den ersten Menschen, die vor 65.000 Jahren ankamen. Unklar ist, woran der Riesenwombat zugrunde ging – an Umweltveränderungen oder wegen des Menschen, der ihn mit seiner Jagd ausrottete. (7.7.2019)