Sebastian Kurz (links) mit einem besonders kreativen Fan (rechts).

Foto: ApA/Pfarrhofer

Ein vermeintlich gemeinsamer Termin von Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem Milliardär René Benko bei der CDU hat in sozialen Medien und bei politischen Rivalen für Irritationen gesorgt. Doch die beiden Österreicher sollen keineswegs gemeinsam bei CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gewesen sein, hieß es nun aus der ÖVP. Benko hatte "zufällig" vor Kurz einen Termin gehabt. Über die Optik war man hinter den Kulissen selbst nicht besonders glücklich.

Die Beziehung zwischen Benko und Kurz sorgt schon länger für Aufregung. Der Unternehmer gilt als Berater von Kurz. Für ihn gespendet haben will er nicht. Im berüchtigten Ibiza-Video behauptete jedoch der einstige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), dass Benko an die FPÖ spende, was dieser ebenfalls dementierte. Strache war vor der heimlichen Aufnahme des Clips gerade auf Benkos Yacht gewesen, so Strache damals.

Streit um Seenotrettung

Nicht auf Jachten, sondern auf die Alm bewegte sich am Sonntag Kurz. Mit 800 Fans wanderte er in Tirol. Zuvor hatte er die Seenotrettung im Mittelmeer verurteilt, weil diese "falsche Hoffnungen" erzeuge und kein Mittel sei, um das "Ertrinken im Mittelmeer" zu beenden. In der Frage der Hafenöffnung stellte sich Kurz gegen Horst Seehofer aus der Schwesterpartei CSU und an die Seite von Matteo Salvini, dem rechtsextremen italienischen Innenminister, der die von Seehofer geforderte Anlandemöglichkeiten für Rettungsschiffe ablehnte.

Eine Karikatur zu diesem Thema sorgte nun für heftige Kritik der ÖVP. Der Cartoonist Karl Berger, der auch für das SPÖ-Medium Kontrast arbeitete, zeigte Kurz in einer Nazi-Uniform, wie er dem Judenretter Oskar Schindler einen "klaren Bruch der Gesetzeslage" vorwirft. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer nannte das ein "Dirty Campaigning der SPÖ". (Fabian Schmid, 7.7.2019)