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Rom – Die 65 Migranten vom deutschen Rettungsschiff Alan Kurdi sind nach Armeeangaben am Sonntag in Malta angekommen. 62 von ihnen seien an ein maltesisches Patrouillenboot übergeben worden und am Abend in Malta gelandet, teilte Maltas Armee mit. Drei Migranten, die dringend ärztliche Hilfe brauchten, wurden demnach schon zuvor per Lufttransport geholt.

Die 65 Menschen sollen umgehend auf andere europäische Länder verteilt werden, wie die Regierung in Valletta zuvor nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Deutschland bekanntgegeben hatte. An Österreich wurde keine entsprechende Anfrage gerichtet.

Die Alan Kurdi war tagelang auf Irrfahrt auf dem Mittelmeer gewesen. Italien wollte die 65 von einem überfüllten Schlauchboot vor der libyschen Küste geretteten Menschen nicht an Land lassen. Auch Malta hatte sich zunächst gesperrt. An Bord spitzte sich die Lage zu.

Deutschland nimmt 15 bis 20 Menschen auf

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer kündigte an, 15 bis 20 der Geflüchteten von der Alan Kurdi und bis zu 20 weitere von einem maltesischen Kriegsschiff in Deutschland aufzunehmen. Das berichteten die Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe vom Montag. Die maltesischen Behörden hatten demnach in einer separaten Aktion weitere 58 Migranten in Seenot im Mittelmeer gerettet, von denen die Hälfte nun ebenfalls auf andere EU-Länder verteilt werden soll.

Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen hatte Seehofer seinen italienischen Amtskollegen Matteo Salvini zudem in einem Brief dazu aufgefordert, die Blockade italienischer Häfen für Flüchtlingsrettungsschiffe aufzuheben. Demnach betonte Seehofer, dass es sich bei der Rettung von Menschen in Seenot um eine humanitäre Pflicht handle, die nicht infrage gestellt werden dürfe. (APA, 7.7.2019)