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Protestierende und Polizisten gerieten aneinander.

Foto: REUTERS/Thomas Peter

Hongkong – In Hongkong ist es am Rande einer Demonstration gegen das umstrittene Gesetz für Auslieferungen an China erneut zu Zusammenstößen zwischen einigen Protestlern und der Polizei gekommen. Wie die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone am Montag mitteilte, wurden sechs Demonstranten am Vorabend festgenommen.

Hunderte Protestler waren am späten Sonntagabend mit Polizisten aneinandergeraten. Von "Chaos" auf den Straßen berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" und zeigte Bilder von Bereitschaftspolizisten, die mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen schwarz gekleidete Demonstranten vorgingen.

Zuvor hatten am Sonntag Zehntausende Menschen friedlich im Bezirk Kowloon gegen das umstrittene Auslieferungsgesetz an China demonstriert, das die Finanzmetropole seit Wochen in Atem hält. Nach unterschiedlichen Angaben von Polizei und Organisatoren beteiligten sich zwischen 56.000 und mehr als 230.000 Menschen an dem jüngsten Marsch.

Größte Proteste seit drei Jahrzehnten

Das Auslieferungsgesetz würde es den Behörden Hongkongs erlauben, von China beschuldigte Personen an die Volksrepublik auszuliefern. In den vergangenen Wochen erlebte Hongkong wegen des Gesetzes die größten Proteste seit drei Jahrzehnten. Immer wieder gingen die Hongkonger auf die Straße, um gegen die Politik von Regierungschefin Carrie Lam zu protestieren.

Lam hatte das Auslieferungsgesetz nach dem Aufschrei in der Bevölkerung zwar auf Eis gelegt. Die Demonstranten fordern aber die offizielle Rücknahme des Gesetzes. Am vergangenen Montag waren die Proteste eskaliert, als Hunderte Demonstranten das Parlament stürmten und den Plenarsaal für Stunden besetzt hielten. (APA, 8.7.2019)