Einfach loslassen und freuen.

Foto: APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Die Tour de France ist zurück in Frankreich – und schon bejubelt die Grande Nation ihren ersten Helden: Julian Alaphilippe gewann nach einer beherzten Attacke die dritte Etappe der 106. Frankreich-Rundfahrt und bescherte den Gastgebern in den grünen Hügeln der Champagne den ersten Tageserfolg und sich selbst das Gelbe Trikot.

Tour de France (Deutsch Kanal)

Der 27-Jährige vom Team Deceuninck-Quick Step spielte im anspruchsvollen Finale der 215 km langen Etappe in die Schaumwein-Hochburg Epernay seine Stärken auf Klassikerterrain aus und gewann solo. Der Sieger von Mailand-Sanremo löste damit den Niederländer Mike Teunissen (Jumbo-Visma) als Gesamtführenden ab.

Im Ziel hatte Alaphilippe, der im Vorjahr zwei Tour-Etappen und das Bergtrikot gewonnen hatte, 26 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld. Die Plätze zwei und drei belegten Michael Matthews (Australien/Sunweb) und Jasper Stuyven (Belgien/Trek-Segafredo). Die Favoriten auf den Gesamtsieg zeigten sich auf den hügeligen Schlusskilometern an der Spitze des Feldes, verzichteten aber auf Angriffe.

In Fahrt

Kurz nach dem Start in Binche nahm die Tour Abschied von Belgien, wo das Rennen am vergangenen Wochenende mit zwei Etappen feierlich gestartet worden war. Das Peloton überquerte nach zehn Kilometern bei Erquelinnes die Grenze zu Frankreich, ebenso früh fand sich eine fünfköpfige und letztlich erfolglose Fluchtgruppe.

Das eintönige Rennen nahm erst auf den letzten 40 km Fahrt auf. Vier dicht gestaffelte Bergwertungen, davon drei der dritten Kategorie, vergrößerten den taktischen Spielraum. Die Teams der Favoriten auf den Gesamtsieg, aber auch jene mit Chancen auf den Tageserfolg positionierten sich an der Spitze des Feldes.

Die einzige ernsthafte Attacke setzte aber Alaphilippe am letzten der vier Anstiege, der Cote de Mutigny (dritte Kategorie). In der Folge raste er dem Ziel entgegen und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Weniger tückisch

Am Dienstag dürften wieder die klassischen Sprinter wie der angeschlagene Dylan Groenewegen zum Zug kommen. Die 213,5 km lange vierte Etappe führt von Reims nach Nancy und sollte wie der Auftakt in Brüssel in einem Massensprint enden. Auch die Cote de Maron, einer von zwei Anstiegen der vierten Kategorie rund 15 km vor dem Ziel, wird daran wohl nichts ändern. Die letzten Kilometer sind weniger tückisch als zuletzt, das Sturzrisiko ist dadurch reduziert. (sid, red, 8.7.2019)

Tour de France, 3. Etappe, Montag
(Binche – Epernay, 215 km)

1. Julian Alaphilippe (FRA) Deceuninck-Quickstep 4:40:29 Stunden
2. Michael Matthews (AUS) Sunweb +26 Sekunden
3. Jasper Stuyven (BEL) Trek-Segafredo
4. Greg van Avermaet (BEL) CCC
5. Peter Sagan (SVK) Bora-hansgrohe
6. Matteo Trentin (ITA) Mitchelton-Scott
7. Sonny Colbrelli (ITA) Bahrain-Merida
8. Xandro Meurisse (BEL) Wanty-Gobert
9. Wout van Aert (BEL) Jumbo
10. Thibaut Pinot (FRA) Groupama-FDJ alle gleiche Zeit

Weiters:
24. Patrick Konrad (AUT) Bora-hansgrohe 31
49. Gregor Mühlberger (AUT) Bora-hansgrohe gleiche Zeit
115. Lukas Pöstlberger (AUT) Bora-hansgrohe 10:21 Minuten
142. Marco Haller (AUT) Katjuscha 13:58

Gesamtwertung:
1. Alaphilippe 9:32:19 Std.
2. Van Aert +20 Sek.
3. Steven Kruijswijk (NED) Jumbo 25
4. George Bennett (NZL) Jumbo gleiche Zeit
5. Matthews 40
6. Egan Bernal (COL) Ineos gleiche Zeit
7. Geraint Thomas (GBR) Ineos 45
8. Enric Mas (ESP) Deceuninck-Quick-Step 46
9. Van Avermaet 51
10. Wilco Kelderman (NED) Sunweb gleiche Zeit

Weiters:
28. Konrad 1:11 Min.
30. Mühlberger gleiche Zeit
136. Haller 15:16
148. Pöstlberger 16:06