Wien – Eklat in der Wiener Arena: Der afroamerikanische Jazzstar Kamasi Washington hätte am Montag ein Konzert in dem alternativen Kulturzentrum im dritten Wiener Gemeindebezirk geben sollen. Statt mit Musik startete der 38-Jährige jedoch mit einem Statement: Sein Vater sei beim Einlass von einem Security-Mitarbeiter rassistisch angegriffen worden, weswegen er das Konzert absagen werde.
Ein Video, das dem STANDARD von einem Konzertbesucher zugeschickt wurde, zeigt Kamasi Washington auf der Bühne, während er über den Vorfall spricht. "Der Security-Mitarbeiter hat meinen Vater beleidigt", sagt er darin, er habe den Mann danach getroffen und ihn gefragt, warum er das gemacht habe. Seine Antwort soll gewesen sein: "Weil er sich wie ein Arschloch benommen hat." Also werde er, Washington, nun gehen – dies tat er jedoch nicht, ohne zumindest ein Stück zu spielen und dem Publikum zu sagen, dass er jeden Einzelnen von ihnen liebe. Ein Teil des Auftritts wurde auch vom Schlagzeuger der Band gefilmt und auf Facebook veröffentlicht.
Sicht der Arena
Die Arena äußerte sich am Dienstagnachmittag auf Facebook und entschuldigte sich für den Vorfall. Man wolle aber auch die eigene Sicht der Dinge darstellen: Der Security-Mitarbeiter am Eingang habe dem Vater den Einlass verwehrt, da dieser angeblich keine Zutrittsberechtigung vorweisen konnte. Darauf habe dieser aufbrausend mit Beschimpfungen à la "stupid punk ass bitch" reagiert. Es soll zu einem Handgemenge gekommen sein, bei dem niemand verletzt worden sei, der Mitarbeiter habe dann nach einer kurzen Dienstbesprechung das Gelände verlassen. Man stelle sich entschieden gegen Rassismus und werde den Vorfall aufarbeiten.
Gekaufte Tickets werden an den jeweiligen Vorverkaufsstellen refundiert. Zudem wird die Arena Wien den gesamten Barumsatz des Abends einer wohltätigen Organisation spenden. (red, APA, 9.7.2019)