Zukunft.

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Hamburg/Paris – Der Mythos FC Barcelona lässt die Superstars Neymar und Antoine Griezmann ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen: Neymar ließ noch einen wichtigen Termin für seine Stiftung als Grund für sein Fernbleiben vom Trainingsauftakt bei Paris St. Germain vorschieben, diese Mühe machte sich Griezmann bei Atletico Madrid gar nicht: Er boykottierte die Einheit einfach.

Die beiden wollen unbedingt Barcelona wechseln, forciert werden die Transfers durch mehr als fragwürdige "Arbeitsniederlegungen". Und wie fast immer in diesem Geschäft dürften die Kicker dieses Ziel in Bälde auch erreichen. PSG kündigte zwar "angemessene Maßnahmen" gegen Neymar an, präsentierte sich aber auch gesprächsbereit.

Geschwänzt

"Wenn es ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Angebot gibt, kann Neymar PSG verlassen", sagte Sportdirektor Leonardo der Tageszeitung "Le Parisien". "Neymar war zur vereinbarten Zeit nicht am Treffpunkt erschienen, ohne zuvor vom Klub eine Erlaubnis eingeholt zu haben", hatten die Pariser in einer Mitteilung geschrieben. Laut Neymars Vater war der Klub allerdings darüber informiert, dass der Spieler erst am 15. Juli erscheinen wird.

222 Millionen Euro ließen sich die Franzosen vor zwei Jahren Neymars Rekordtransfer von Barca kosten, eine solche Summe wird diesmal definitiv nicht zu erwirtschaften sein. Vielleicht wechselt aber auch der eine oder andere Barcelona-Star – zum Beispiel die Franzosen Ousmane Dembele oder Samuel Umtiti – als Dreingabe an die Seine.

Ablöse?

Zuletzt allerdings war Neymar mehr durch Eskapaden außerhalb des Spielfelds aufgefallen. Der 27-Jährige sieht sich Vergewaltigungsvorwürfen ausgesetzt, er schlug einem Fan ins Gesicht und beleidigte mehrfach Schiedsrichter. Daraus resultierend ist er in der kommenden Champions-League-Saison für die ersten drei Spiele gesperrt.

So übel beleumdet ist Neymars wahrscheinlicher zukünftige Teamkollege Griezmann nicht. Doch der angeblichen Ankündigung, die festgeschriebene Ablösesumme von 120 Millionen Euro selbst beim spanischen Verband hinterlegen, ließ der Franzose zunächst keine Taten folgen.

Zahlen

Spanische Medien berichteten übereinstimmend, Atletico und Barcelona seien sich über die Zahlungsmodalitäten noch nicht einig. Während Atletico die Summe angeblich auf einen Schlag überwiesen bekommen möchten, beharren die Katalanen auf einer Ratenzahlung.

Dass der Transfer noch platzt, erscheint dennoch unwahrscheinlich, denn bereits am Montag stellte Atletico Griezmanns potenziellen Nachfolger vor. Der erst 19-jährige Portugiese Joao Felix trägt die sportlichen Hoffnungen – und die Rückennummer 7, die bislang an Griezmann vergeben war.

Dass seine Ablösesumme (127,2 Millionen Euro) höher ist als die seines neun Jahre älteren Vorgängers, kann Joao Felix nach eigenem Bekunden ausblenden: "Das wird durch den Markt reguliert, ich verstehe davon gar nichts. Ich werde einfach versuchen, meinen Job so gut es geht zu erledigen." (sid, 9.7.2019)