Hätte der britische Botschafter in den USA in seinem Bericht ans Außenministerium die US-Regierung unter Donald Trump als rational, effizient und mit exquisitem diplomatischem Geschick ausgestattet beschrieben, hätte man sich in London Sorgen um seinen Geisteszustand gemacht. Schreibt er die Wahrheit, hat er auch den Scherb'n auf.

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US-Präsident Donald Trump in Washington.
Foto: REUTERS/Carlos Barria

Vor Leaks ist keiner gefeit. Oft ist das publizistische Unglück aber auch hausgemacht: Israels Botschafter in Brasilien speist mit dem Präsidenten Hummer. Die Botschaft twittert stolz das Foto – wobei jedoch das (nicht koschere) Meeresgetier mit wütenden, aber schlampigen schwarzen Balken übermalt ist. Zum Gaudium der Social-Media-Community, die nun darüber philosophiert, warum die beiden Kohlen essen müssen.

Zumindest hat man ihnen nichts ins Getränk getan, was ihre Persönlichkeiten negativ beeinflusst. Das bleibt dem Kreis der Ibiza-Helden vorbehalten. Die ehemalige österreichische Chefdiplomatin von Straches Gnaden variiert ausgerechnet in der "Kronen Zeitung" dessen Sager, dass die "Journalisten sowieso die größten Huren auf dem Planeten" sind. "Untergriffige Kommentare" mancher Zeitungen seien dadurch zu erklären, dass sie als Außenministerin die Inseratenbudgets gekürzt habe. Wobei, jeder hat das Recht, sich die Realität zurechtzuzimmern, wie er glaubt. Trump ist ja auch ein großer Präsident. (Gudrun Harrer, 9.7.2019)