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Einige Becker-Trophäen sind verschwunden.

Foto: Reuters

London – Kurz vor Ende der Zwangsversteigerung von Tennis-Trophäen und anderen Erinnerungsstücken aus dem Besitz von Boris Becker suchen die Insolvenzverwalter nach weiteren Memorabilia. Die Online-Auktion sei recht erfolgreich, sagte Insolvenzverwalter Mark Ford. Doch wäre er noch glücklicher, wenn alle noch fehlenden Trophäen wieder auftauchten, um noch mehr Geld für die Gläubiger zu haben.

Die Online-Versteigerung des Auktionshauses Wyles Hardy läuft noch bis Donnerstag. Zum Verkauf stehen insgesamt 82 Objekte, darunter neben mehreren Trophäen auch Tennisschläger, Fotos, Uhren sowie ein "Bambi" des 51-jährigen einstigen Weltranglistenersten.

Nach Angaben Fords haben bisher Bieter aus 30 Ländern Interesse gezeigt. Auch über die Höhe der Gebote äußerte er sich zufrieden. Allerdings bedauerte er, dass ein gemeinsamer Aufruf seiner Kanzlei mit Becker, nach dem sich mögliche Besitzer weiterer Trophäen melden sollten, bisher erfolglos geblieben sei.

"Würde sie gerne haben"

"Sie könnten irgendwo ausgestellt sein, wie etwa die Trophäe der US Open, die aus der Hall of Fame zurückkam", sagte Ford. Sie könnten aber auch in einem privaten Anwesen verstauben. "Wo immer sie sein mögen, ich würde sie gerne haben".

Nach seinen Angaben fehlen noch eine Reihe wichtiger Trophäen von vergangenen Siegen des ehemaligen Tennisstars, darunter eine von seinem ersten Sieg in Wimbledon, die Becker seiner Mutter geschenkt haben will. "Es ist sehr schwierig, etwas anzufechten, wenn eine Person das eine erzählt, und jemand anderes sagt etwas anderes, und es gibt keine Belege", meinte der Insolvenzverwalter. An der Auktion könnten auch Freunde Beckers teilnehmen, wenn er dies wünsche – solange sie nicht mit seinem Geld bezahlten, so Ford.

Becker war 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Nach Schätzungen des Insolvenzverwalters könnten sich bis zu 50 Millionen Pfund (knapp 56 Millionen Euro) an Außenständen angesammelt haben. Doch sei es mit den Gläubigern "komplizierter als gewöhnlich", räumte Ford ein. (APA, 9.7.2019)