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Die in Restaurants entstehende Hitze bleibt meist ungenutzt.

Foto: AP/Luis Henao

Wenn die Welt retten schon keine ausreichende Motivation darstellt, dann sollen es die Unternehmer doch zumindest wegen des Geldes machen: So preisen die beiden schwedischen Start-up-Gründer Nils Lekeberg und Jesper Wirén die Erfindung an, die Energienutzung in Restaurants endlich effizienter machen soll. Gemeinsam verfügen die beiden über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Belüftungstechnik, welche sie nun schlagend machen wollen.

Unglaubliche 40 Prozent des globalen Energiebedarfs gehen allein für die Temperaturregulierung von Gebäuden drauf. Beinahe die komplette heiße Abluft strömt in den allermeisten Restaurants dabei ungenutzt auf die Straßen – was im Sommer in Großstädten dazu führt, dass diese sich nur noch stärker aufheizen. Die meisten Restaurants verbrauchen dann wieder Energie, um ihre Räumlichkeiten im Sommer zu kühlen oder im Winter zu heizen.

Geld aus dreckiger Abluft

Als Hauptgrund für diese Energieverschwendung galt bei Restaurantküchen bisher das Problem der dreckigen Luft. Ruß- und vor allem Fettrückstände bereiten den Technikern immer wieder Probleme. Ein neues Patent soll nun aber die erwünschte Revolution bringen. Der von Enjay entwickelte Energierückgewinnungsventilator namens Lepido verfügt über eine Batterie, die im Inneren aus hunderten parallelen Spuren gefertigt wurde.

Die zwei Schweden wollen der Umwelt helfen und gleichzeitig die Geldbörserln der Kunden entlasten.
Returd Solution

Spulen können so die Energie aus der passierenden Luft speichern, ohne dass die Fettpartikel in großer Menge an der Metalloberfläche haften bleiben. Um die wenigen Partikel, die das trotzdem tun, kümmert sich das automatische Selbstreinigungssystem. Es erhitzt die Stäbe, bis das Fett abtropft, und kühlt dieses später ab. So kann das gehärtete Fett gemeinsam mit dem Kondenswasser über ein an die Kanalisation angeschlossenes Rohrsystem abtransportiert werden.

Die in der Batterie gespeicherte Wärmeenergie kann über eine Heizpumpe im ganzen Gebäude – etwa zum Heizen, Klimatisieren, Lüften oder für Warmwasser – genutzt werden. Das spart Geld und CO2 – und zwar jährlich bis zu 30 Tonnen in einem normalen Restaurant. Tests in zehn Standorten eines großen Burger-Franchises hätten zudem ergeben, dass jährlich bis zu 120.000 Kilowattstunden und damit knapp 9.000 Euro eingespart werden könnten. In größeren Restaurants wurden bis zu 500.000 Kilowattstunden und damit rund 25.000 Euro eingespart.

Eine Anfrage bezüglich des Preises und einer etwaigen Lieferbarkeit nach Österreich blieb bisher unbeantwortet. (faso, 9.7.2019)