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Wer unsicher ist, sollte das Angebot vielleicht ablehnen. So sagen zwei Drittel in einer Umfrage, dass es sich als Fehler herausstellte, wenn sie in einen Job starteten, obwohl sie unsicher waren, ob das eine gute Idee ist.

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Die Suche nach einem neuen Job ist häufig aufreibend und langwierig. Nach jedem Bewerbungsgespräch hoffen Bewerber auf eine Zusage. Doch was, wenn der Wechselwillige bei dem Angebot kein gutes Gefühl hat? Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Fast die Hälfte der Jobsuchenden in Österreich (43 Prozent) hat schon einmal ein Angebot angenommen, obwohl sie nicht von der Stelle überzeugt waren.

Bei mehr als zwei Drittel der Befragten stellte es sich als Fehler heraus, dass sie das ungute Gefühl ignoriert haben. So geben sieben von zehn (69 Prozent) der österreichischen Befragten anschließend an, mit der neuen Stelle unglücklich zu sein.
"Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Wenn Bewerber von dem Jobangebot nicht hundertprozentig überzeugt sind, sollten sie besser ihrem Instinkt vertrauen", folgert Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half in Wien.

Bauch- oder Kopfentscheidung?

Selbst wenn er merkt, dass er im neuen Job nicht glücklich ist, hält beinahe jeder Dritte (28 Prozent) trotzdem daran fest. "Viele schrecken davor zurück, den Job häufig zu wechseln und sich damit einen negativen Ruf und letztlich bei zukünftigen Jobverhandlungen eine schlechtere Position einzuhandeln", analysiert Umbs.

Die Suche nach dem passenden Arbeitsplatz sei heute für viele schwieriger als noch vor fünf Jahren. Trotzdem gelte: "Wenn die inneren Alarmglocken läuten, sollte man das nicht ignorieren. Das Bauchgefühl hilft bei der Entscheidungsfindung – das gilt nicht nur im Privaten, sondern auch für Jobentscheidungen", rät Umbs. Wichtig sei, dem Arbeitgeber die eigenen Erwartungen klar zu kommunizieren und genau zu prüfen, ob der angebotene Job tatsächlich optimal passt. "Im Zweifel ist es besser, abzulehnen und die Jobsuche fortzusetzen."

Absagen offen kommunizieren

Wenn Bewerber sich dazu entschließen, ein Jobangebot abzulehnen, müsse diese Entscheidung dem Unternehmen fair und offen kommuniziert werden. "In welcher Form die Absage erfolgt, entscheidet der Bewerber", betont Umbs. "Auf das Jobangebot einfach nicht zu reagieren, ist unhöflich und unklug. Kandidaten, die ihre Absage übermitteln und begründen, halten sich eine Tür für zukünftige Bewerbungen offen." (red, 11.7.2019)