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Unter anderem Pirate Bay diente den Betrügern als Lockvogel.

Foto: AP Photo/Scanpix, Marc Femenia

Die "Porno-Falle" sorgt Mitte Juni für Aufsehen. Da wurde bekannt, dass zwei US-Anwälte jahrelang einschlägige Filme auf Online-Tauschbörsen hochgeladen haben, um deren Downloader danach zu verklagen. Wer nicht wegen Urheberrechtsverletzung geklagt werden wolle, solle einen bestimmten Betrag bezahlen. Der erste Anwalt, Paul Hansmeier, wurde dafür zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Zusätzlich musste er auch 1,5 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen.

Nun erfuhr auch Kollege John Steele sein Urteil, wie "Torrentfreak" berichtet. Er muss fünf Jahre hinter Gitter und dieselbe Entschädigungssumme wie sein Komplize begleichen. Er kommt deshalb mit einer geringeren Haftstrafe davon, weil er sich bei den Ermittlungen kooperativ zeigte.

Lob der Ermittler

"Anders als Hansmeier hat er die Verantwortung für seine Taten übernommen", hieß es bereits in der Anklage. "Noch bevor die Behörde der Verteidigung die Beweismittel gezeigt hat, hatte er bereits mit zahlreichen Ermittlern offen über seine Verbrechen gesprochen. Er hat nie gelogen und niemals seine Taten verharmlost". Richterin Joan N. Ericksen schloss sich dieser Erkenntnis an: "Ich verurteile Ihr Verbrechen, gratuliere Ihnen aber zu Ihren Taten, die Sie seither unternommen haben."

Mindestens 704 Opfer sollen seit April 2011 auf die Betrugsmasche reingefallen sein. Die Schadenssumme soll über sechs Millionen US-Dollar betragen haben. Hansmeier hat mittlerweile gegen sein Urteil berufen. (red, 13.7.2019)