Angela Merkel und der finnische Regierungschef Antti Rinne in Berlin.

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Berlin – Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneut bei einem öffentlichen Auftritt Sorgen um ihre Gesundheit hervorgerufen. Während einer Zusammenkunft mit dem finnischen Premier Antti Rinne in Berlin war zu sehen, wie Merkel deutlich zitterte. Es ist das dritte Mal binnen weniger Wochen, dass dies der Regierungschefin bei einem öffentlichen Auftritt passiert ist.

Allerdings beruhigte wenig später ein Sprecher: "Der Bundeskanzlerin geht es gut, und das Gespräch mit dem finnischen Ministerpräsidenten läuft wie geplant." Gleiches hatte auch Merkel selbst zuvor schon betont, es gebe keinen Grund, sich Sorgen um sie zu machen.

Erneuter Zitteranfall von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel.
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Merkel hat innerhalb von dreieinhalb Wochen dreimal öffentliche Zitteranfälle gehabt, als sie etwa bei militärischen Ehren stillstehen musste. 2017 gab es einen ähnlichen Vorfall bei militärischen Ehren in Mexico-City. Während sie das Zittern beim Empfang für Selenskyj am 18. Juni auf die Schwüle und Wassermangel zurückgeführt hatte, soll der Grund bei den Vorfällen danach psychologischer Natur sein.

Die psychologische Verarbeitung sei offensichtlich noch nicht abgeschlossen, aber es gebe Fortschritte, sagte Merkel auf Nachfrage. "Ich glaube, dass es so wie es gekommen ist, eines Tages auch vergehen wird. Aber das ist noch nicht so weit." Sie müsse damit eine Weile leben. "Ansonsten bin ich ganz fest davon überzeugt, dass ich gut leistungsfähig bin", sagte sie auf die Frage, ob in Deutschland nicht auch wie in anderen Ländern Gesundheitsbulletins über die Spitzenpolitiker veröffentlicht werden sollten. "Mir geht es sehr gut." Niemand müsse sich Sorgen machen.

Bei den militärischen Ehren für Rinne im Ehrenhof vor dem Kanzleramt zitterte Merkel beim Abspielen der Hymnen. Sobald sie sich bewegte, hörte das Zittern auf. "Der Bundeskanzlerin geht es gut, und das Gespräch mit dem finnischen Ministerpräsidenten läuft wie geplant", hatte ein Regierungssprecher daraufhin mitgeteilt. Beim ersten Zitteranfall wurde dies auf schwüle Hitze und einen Wassermangel zurückgeführt. Auch beim zweiten Mal – ein Empfang beim Bundespräsidenten – wurde als Grund ein psychologisches Problem genannt: Die Kanzler habe so sehr daran gedacht, dass sie ein erneutes Zittern vermeiden wolle, dass genau dies eingetreten sei – "also ein psychologisch-verarbeitender Prozess", hatte damals ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. (red, Reuters, APA, 10.7.2019)