Die "Javelin"-Raketen sollen laut französischen Angaben beschädigt sein.

Foto: APA/AFP/

Tripolis – Paris hat den Fund französischer Waffen auf einem Stützpunkt des abtrünnigen libyschen Generals Khalifa Haftar eingeräumt. In dem Lager südlich von Tripolis seien Raketen aus französischem Besitz aufgetaucht, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der "New York Times".

Frankreich habe die Waffen aber nicht an Haftar geliefert und auch nicht gegen ein UN-Embargo verstoßen, hieß es. Die Panzerabwehrraketen seien "beschädigt und nicht gebrauchsfähig", betonte das Ministerium. Sie seien "vor ihrer Zerstörung vorübergehend gelagert" und nicht "lokalen Kräften" übergeben worden. Soldaten der international anerkannten Regierung in Tripolis hatten die Raketen Ende Juni gefunden, als sie das Lager von Haftars Kräften stürmten. Die Waffen wurden Journalisten vorgeführt. Darunter waren auch AFP-Reporter.

Für Frankreich ist der Waffenfund ein Dämpfer: Die Regierung hat mehrfach Vorwürfe der international anerkannten Regierung in Tripolis zurückgewiesen, Haftar zu unterstützen. In dem Land herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens. (APA, AFP, 10.7.2019)