Norbert Hofer sprach im "Report" über Straches Aussagen im Ibizavideo

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Personalpolitisch ist FPÖ-Chef Norbert Hofer zurzeit nicht zu beneiden. In seiner Partei hat er es gleich mit zwei Problembären zu tun. Zum einen mit dem in Asylfragen ebenso harten wie bei den Gagen seiner Kabinettsmitarbeiter großzügigen Ex-Innenminister Herbert Kickl, über dessen Zukunft sich der Parteivorsitzende im Report-Interview mit Susanne Schnabl nichts Konkretes abringen ließ.

Zum anderen mit Heinz-Christian Strache, der sich in Ibiza um den Vizekanzlerjob und seine Gesinnungsgemeinschaft um die Regierungsbeteiligung schwadronierte. Um ihn ging es zu Beginn der vordergründig freundlichen Unterhaltung, die Hofer mit bewährt stoischem Gesichtsausdruck absolvierte. Dieser lässt sogar Abgründigkeiten sympatisch rüberkommen – wenn man nicht genau hinhört.

Etwa als Hofer meinte, man müsse "letztendlich erkennen, dass das, was er (Strache, Anm.) im Video gesagt hat, nie stattgefunden hat". Wie bitte? Sollte da anklingen, dass Strache seine beweisbaren Äußerungen gar nicht bewusst von sich gegeben habe? Vielleicht unter dem Einfluss von K.-o.-Tropfen, wie man in der blauen Community verschiedentlich wähnt?

Das nicht – bloß "in der Realität" hätten Straches Österreich-Ausverkaufsangebote keine Folgen gehabt, schränkte Hofer sofort ein. Keine nach Russland umgeleiteten Staatsaufträge, keine zack, zack, zack entlassenen Journalisten. "Macht es das dann besser?", fragte die leicht ratlose Schnabl. "Das ist schon ein großer Unterschied", erwiderte Hofer – und schwenkte um, auf Angriffe auf die politische Konkurrenz. (Irene Brickner, 10.7.2019)