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Aus der früheren Balkantochter der Hypo Alpe Adria (hier ihre einstige Zentrale in Klagenfurt) wurde die Addeko Bank – sie geht nun in Wien an die Börse.

Foto: Reuters/Bader

Wien – Zuwachs für den Kurszettel der Wiener Börse: Die Eigentümer der ehemaligen Hypo-Alpe-Adria-Balkanbank, die inzwischen Addiko Bank heißt, bringen die Mehrheit des Instituts an die Börse. Die Papiere sind am Freitag bei 17,70 Euro im Prime Market Segment gestartet. Damit lagen sie um 10,6 Prozent über dem Ausgabepreis von 16,00 Euro.

Beim Preis mussten die bisherigen Eigentümer Abstriche machen: Am Mittwoch, zwei Tage vor der Erstnotiz am Freitag, war der Ausgabepreis mit 16 Euro je Aktie festgelegt worden. Ursprünglich war eine Preisspanne von 19 bis 23 Euro genannt worden. Demnach lukrieren die Verkäufer – das sind der US-Fonds Advent über eine Luxemburg-Holding sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) – brutto 172 Millionen Euro, unter der Annahme der vollen Ausnützung der so genannten Mehrzuteilungsoption ("Greenshoe"). Nach einer erfolgreichen Privatplatzierung würde der Streubesitz dann bei rund 55 Prozent liegen.

331 Millionen Marktkapitalisierung

Insgesamt wurden 10,7 Millionen bestehende Aktien bei Investoren platziert. Kurz nach Handelsbeginn bremsten die Aktien ihr Plus etwas ab und notierten gegen 9.15 Uhr mit 17,04 Euro knapp 6,5 Prozent über dem Ausgabepreis. Die gesamte Marktkapitalisierung lag damit zu Handelsbeginn bei 331 Mio. Euro.

Addiko war einst die Südosteuropabank der Hypo Alpe Adria. Die einstige Kärntner Landesbank fiel 2009 bekanntermaßen um und musste notverstaatlicht werden. Die Heta wickelt nun ihre Geschäfte ab. Die Balkanbranche wurde von ihren faulen Kredite befreit (die blieben in der staatlichen Heta) und vor vier Jahren verkauft. Seither gehört sie über die Al Lake Holding zu 80 Prozent Advent und zu 20 Prozent der EBRD.

Abbau für Aufbau

Das in Addiko umbenannte Institut hat seinen Hauptsitz nach Wien verlegt, sein Filialnetz verkleinert und Mitarbeiter abgebaut; seit zwei Jahren schreibt das Institut wieder Gewinne. Aus dem Geschäft mit Leasing und Immobilien hat sich die in fünf Ländern aktive Bank zurückgezogen, Schwerpunkt der Aktivitäten sind nun vor allem Konsumentenkredite. (APA, gra, 12.7.2019)