Bei der Zellteilung spielen Zentriolen eine essenzielle Rolle.

Foto: Max Perutz Labs

Wien – Bei der Zellteilung (Mitose) ziehen Spindeln eine Kopie des Erbguts in die Mutter- und eine in die Tochterzelle. Sie werden von zwei "Zentralkörperchen" (Zentrosomen) aus betrieben. Diese Zellteilungs-Apparate brauchen während der ganzen Prozedur intakte Ankerpunkte, sogenannte Zentriolen, sonst werden sie zerrupft, berichten Wiener Forscher nun im Fachjournal "Developmental Cell".

Ein Team um Alexander Dammermann von den Max F. Perutz Laboratorien der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien entfernte mittels Laserstrahlen bei Fadenwürmern (C. elegans) die Zentriolen während der Zellteilung. An diese kleinen Ankerpunkte ist ein Netzwerk an Eiweißstoffen fixiert, das man "perizentriolares Material" nennt. Es ist ungefähr dreißig mal so groß wie die Zentriolen und bildet gemeinsam mit diesen das Zentrosom, an dem die Spindeln fixiert sind.

Wie Gitterstäbe in Stahlbeton

Die Ankerpunkte waren für den Zusammenhalt des Zellteilungs-Apparats essenziell. "Ohne Zentriolen wurde das Zentrosom im Verlauf der Zellteilung buchstäblich auseinandergezogen", berichten die Forscher. Die kleinen Zentriolen können demnach die Integrität einer viel größeren Struktur aufrechterhalten. Vermutlich sind darauf Eiweißstoffe verankert, die ähnlich wie Gitterstäbe in Stahlbeton für die Zugfestigkeit des perizentriolaren Materials sorgen, erklären sie. (APA, red, 13.7. 2017)