Teheran/Erbil – Nach Angriffen von "Terroristen" an der iranisch-irakischen Grenze haben die iranischen Revolutionsgarden "Trainingslager" in der nordirakischen Kurdenregion angegriffen. Seit Mittwoch seien Trainingslager jenseits der Grenze mit Raketen, Drohnen und Artillerie beschossen worden, teilten die Garden am Freitag über ihre Nachrichtenagentur Sepah News mit.

Die "Terroristen" hätten im Iran "die Sicherheit stören" wollen, sagten sie. Am Dienstag hatte Sepah News gemeldet, dass drei Angehörige der Revolutionsgarden im Norden der Stadt Javanrud bei einem Angriff von "Terroristen" auf ihr Fahrzeug getötet worden seien. Am Donnerstag erklärten die Garden, fünf "Terroristen" nahe Javanrud getötet zu haben, als sie über die Grenze vom Irak ins Land eindringen wollten. Zur Identität der Angreifer machten die Garden keine Angaben.

Rückzugslager im Nordirak

An der Grenze zum Irak gibt es immer wieder Gefechte mit kurdischen Rebellen. Die Demokratische Partei Kurdistans im Iran (DPKI) unterhält seit Jahrzehnten Rückzugslager im Nordirak. Im September 2018 beschossen die Revolutionsgarden ein DPKI-Lager im Nordirak, nachdem es wiederholt Angriffe der Gruppe gegeben hatte. Der grenzübergreifende Angriff stieß damals auf scharfen Protest des Irak.

Die Revolutionsgarden warfen nun der Kurdenregion vor, nicht auf die Warnungen des Irans gehört zu haben, den "Terrorgruppen" nicht zu erlauben, Lager an der Grenze zu errichten. Der Bürgermeister der nordirakischen Stadt Sidekan, Ehsan Shalabi, sagte, beim Einschlag einer Rakete sei am Donnerstag eine Frau getötet worden. Zwei Angehörige seien verletzt worden. Demnach galt der Angriff einem Lager der DPKI. (APA, 12.7.2019)