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Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Beate Uhse in Flensburg den ersten Sexshop der Welt gegründet. Jetzt ist das, was vom Konzern noch übrig war, pleite.

Foto: AP/Julian Stratenschulte

Flensburg – Die Restunternehmen des einstigen Erotik-Konzerns Beate Uhse haben erneut Insolvenz angemeldet. Die Muttergesellschaft be you GmbH sowie die drei Tochterunternehmen Beate Uhse Einzelhandels GmbH, Versa Distanzhandel und Beate Uhse Fun Center haben den Insolvenzantrag am vorigen Mittwoch beim Amtsgericht Flensburg gestellt, erklärte ein Sprecher des Gerichts. Er bestätigte damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche".

Beate Uhse hatte über viele Jahre hinweg Umsatz und Gewinn eingebüßt und war im vergangenen Jahr aus der Insolvenz heraus an einen Fonds des niederländischen Investors Robus Capital Management verkauft worden. Der Personalstand wurde im Laufe des vorigen Insolvenzverfahrens von 500 auf 150 abgebaut, die "Wirtschaftswoche" nennt nun 70 von der Pleite betroffene Arbeitnehmer. Aktuelle Bilanzen oder Angaben zu Umsätzen des Unternehmens liegen nicht vor.

Traditionsreiches Unternehmen

Beate Uhse war nach dem Krieg von der gleichnamigen Unternehmerin in Flensburg gegründet worden und ging 1999 an die Börse. Das Unternehmen konnte nach dem Siegeszug des Internets aber nicht mehr an seine Erfolge der 60er- und 70er-Jahre anschließen und verlor immer mehr Kunden und Marktanteile. Mehrere Anläufe zur Revitalisierung der Marke scheiterten. Der Wert des Unternehmens liegt heute im wesentlichen im Markennamen, der immer noch über eine hohe Bekanntheit in der Bevölkerung verfügt. (APA, 12.7.2019)