Die freiheitliche Landesparteichefin Marlene Svazek erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass der Mann bisher völlig unauffällig gewesen sei.

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Salzburg – Im Salzburger Flachgau hat am Freitag ein 57-jähriger Mann von seinem Balkon aus eine Reihe von Schüssen abgegeben. Nachbarn alarmierten daraufhin die Polizei. Mehrere Streifen und das Einsatzkommando Cobra rückten an und nahmen den Mann fest. Wie Polizeisprecherin Verena Rainer zur APA sagte, wurden durch die Schüsse niemand verletzt. Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen FPÖ-Politiker handeln.

Die Beamten stellten bei dem Flachgauer mehrere Schusswaffen sicher. Über deren Art und Menge konnte die Polizei aber zunächst noch keine Auskunft geben. Es habe sich aber definitiv nicht um Schreckschusswaffen gehandelt. Ob der Mann eine Waffenbesitzkarte hat, war vorerst ebenfalls nicht bekannt. "Die Hintergründe oder ein Motiv für die Tat sind bisher offen. Die Erhebungen laufen", sagte Rainer.

Mehrere Medien berichteten am Freitagabend, dass der FPÖ-Politiker angegeben haben soll, wütend über die Absetzung Herbert Kickls als Innenminister gewesen zu sein. Auch die Absetzung des Bergheimer Pfarrers habe ihn verärgert und zu den Schüssen verleitet. Er habe sich dabei vorgestellt auf Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Chef Sebastian Kurz zu feuern.

Parteiausschluss

Bei dem Schützen handelt es sich ersten Informationen zufolge um einen Kommunalpolitiker der FPÖ. Der Mann dürfte in der Früh betrunken nach Hause gekommen sein und gegen 11.00 Uhr die Schüsse vom Balkon aus abgegeben haben. Seine Partei reagierte am Freitag umgehend und schloss dem Mann mit sofortiger Wirkung aus der FPÖ aus. Die freiheitliche Landesparteichefin Marlene Svazek sagte in einer ersten Stellungnahme zur APA, dass der Mann bisher völlig unauffällig gewesen sei. "Wir haben auch nicht gewusst, dass er überhaupt Waffen besitzt. Wir sind alle sehr froh, dass nicht mehr passiert ist." (APA, red, 12.7.2019)