Der slowenische Präsident Borut Pahor hat sich am Samstag bei seinem Besuch in Triest vehement gegen die Errichtung einer Grenzbarriere zwischen Slowenien und Italien ausgesprochen. Eine solche hatte zuvor der italienische Innenminister Matteo Salvini erwogen, sollten die Grenzpatrouillen nicht wirken. Salvini will damit verhindern, dass illegal eingereiste Migranten über Slowenien nach Italien gelangen.

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Borut Pahor ist gegen eine Grenzbarriere zwischen Slowenien und Italien.
Foto: AP

Pahor wies vor allem darauf hin, dass es sich bei der Grenze zwischen Slowenien und Italien um eine Grenze innerhalb des Schengenraums handle. Die slowenische Regierung kritisierte in den vergangenen Jahren auch die österreichischen Kontrollen an der steirischen und an der kärntnerischen Grenze zum Nachbarland und warnte davor, das Schengener System damit zu zerstören.

Migration im Sommer

Wie bereits im Vorjahr gehen viele Migranten, die in den vergangenen Jahren in Griechenland, Bulgarien oder Serbien aufhältig waren, bei gutem Wetter, also im Sommer, Richtung Mitteleuropa. Sie versuchen zunächst nach Kroatien und damit in die EU_zu kommen. Von Kroatien gehen sie weiter Richtung Slowenien und dann nach Italien. Viele der Mi granten kommen aus Pakistan oder aus Afghanistan und haben wenig Aussichten, Asyl zu bekommen.

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Matteo Salvini will Italien abschotten.
Foto: AP Photo/Gregorio Borgia

Seit 1. Juli sind nun vier gemischte italienisch-slowenische Kontrollgruppen an der Grenze bei Nova Gorica / Gorizia im Einsatz. Viele Migranten wollen möglichst schnell auf die italienische Seite, weil es für sie in Italien leichter ist unterzutauchen als im kleinen Slowenien.

Der slowenische Premier Marjan Šarec besuchte kürzlich die slowenisch-kroatische Grenze, um darauf hinzuweisen, dass die Migranten über Südosteuropa nach Slowenien kommen. Er kündigte an, dass die Kontrollen durch Polizei und Armee an dieser Grenze verstärkt werden.

Der Regierungschef sagte zudem, dass die Gespräche zwischen dem slowenischen Innenminister Boštjan Poklukar und seinem italienischen Amtskollegen Salvini viel konstruktiver seien, als es nach außen scheine. (Adelheid Wölfl, 14.7.2019)