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Italiens Innenminister Matteo Salvini inszeniert sich gerne als Kämpfer gegen die Mafia – etwa indem er vor dem Abriss einer Mafia-Villa bei Rom ein Bad im dortigen Pool nahm. Nun soll allerdings die ihm unterstehende Polizei in Sizilien ihr Hauptquartier von der Mafia gemietet haben.

Foto: AP / Fabio de Pierto

Rom – Die Polizei in einer sizilianischen Stadt hat ihr Hauptquartier von einer Familie gemietet, die einem Mafia-Clan zugerechnet wird. Ein Sprecher der Finanzpolizei bestätigte am Montag, dass das Gebäude in der Stadt Vittoria nun beschlagnahmt wurde. Die Miete soll zum Teil an den stadtbekannten Familienclan Luca gegangen sein.

Italienische Medien hatten berichtet, dass das Innenministerium des rechten Lega-Chefs und Vizepremiers Matteo Salvini – unter dem die Polizei steht – 105.000 Euro Miete pro Jahr bezahlt habe. Die Luca-Familie habe 50 Prozent des Gebäudes im Jahr 2012 erworben, als die Polizei bereits seit einigen Jahren darin stationiert war.

Die Zeitung "La Repubblica" zitierte den Provinzpolizeichef Salvatore La Rosa, der angab, dass das Ministerium nichts von der Mafia-Connection der neuen Besitzer gewusst habe. Der Luca-Familie wird unter anderem Geldwäsche für einen Mafia-Clan vorgeworfen. (APA, 15.7.2019)