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Telefonieren hat nicht ausgedient. Die dahinterliegende Technik ist im Wandel begriffen.

Foto: Reuters/Christian Charisius

Wien – ISDN hat ein Ablaufdatum. 20 Jahre nach der Digitalisierung des österreichischen Telefonnetzes gilt das Integrated Service Digital Network mit dem technischen Fortschritt bei Telefonie und Datenübertragung über das Internet Protocol (IP) als veraltet.

Für die Telekommunikationsanbieter, die seit Jahren ein zweites Netz für Internetzugang und Datenkommunikation aufgebaut haben, bedeutet der Parallelbetrieb der Netze zudem einen hohen Aufwand, weil auch die Systemhersteller ihre Produkte zunehmend auf IP umstellen.

Deswegen macht man den Kunden die Alternative schmackhaft, auch wenn die Zahl der ISDN-Kunden noch beachtlich ist. Rund 168.000 ISDN-Anschlüsse etwa gibt es noch bei A1, hauptsächlich bei Geschäftskunden. Magenta hat nach eigenen Angaben nur noch wenige Kunden mit ISDN-Anschlüssen, auch die ausschließlich im Geschäftsbereich.

Ausgeglüht

Abschalt- oder Ausstiegspläne oder Zwang zum Umstieg, wie in Deutschland wiederholt kolportiert, gibt es – zumindest offiziell und auf absehbare Zeit, wie es bei A1 heißt – nicht. 2022 dürfte in Deutschland bei den meisten Anbietern der Stecker gezogen sein.

Für Nfon hat der "Kupferdraht" schon "ausgeglüht", so Thorsten Wehner, Sprachrohr des Münchner Cloud-Telefonie-Anbieters. Die Stadt St. Pölten hat etwa 2018 ihre komplette Telefonanlage mithilfe von Nfon in die Cloud verfrachtet. Dort wurden an zwei Tagen 500 Nebenstellen auf Internet-Telefonie umgestellt. Die Kosten: ab 10,8 Euro pro Nebenstelle und Monat. Unter dem Strich 50 Prozent günstiger, rechnet Nfon-Mann Wehner vor. (rebu, 16.7.2019)