Ja. Gut. Es geht gerade um höchst Bedeutsames. Darum, wer von welcher Partei auf welchem Listenplatz in die Wahl geht. Wer mit wem koalieren könnte. Wer mit wem nicht. Wer wen wurscht von welchem Sessel fernhalten will.

Bedeutsam auch das Versprechen, dass das Parlament keine sündteuren Wahlzuckerln beschließen wird. Nun, der Finanzminister hat es berechnet: Bis 2023 dürften die jüngsten Beschlüsse des Nationalrats 4,8 Milliarden Euro kosten. 1,1 davon waren nicht budgetiert.

Das UN-Welternährungsprogramm WFP bekam 2017 eine halbe Million Euro aus Österreich, für Äthiopien.
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An profane Dinge wurde leider nicht gedacht. Daran etwa, Mittel für den Kampf gegen den Hunger zu erhöhen. Die Uno hat gerade errechnet, dass rund jeder neunte Mensch auf der Welt hungert. 822 Millionen Menschen. 2017 waren es 811 Millionen, am meisten stieg die Zahl in Afrika. (Das ist dort, woher viele Flüchtlinge kommen.)

Was tut Österreich gegen den Hunger? Für den obligatorischen Mitgliedsbeitrag zur FAO, der Agrar- und Ernährungsorganisation der Uno, sind für heuer wie fürs Vorjahr 3,4 Millionen Euro budgetiert. Das UN-Welternährungsprogramm WFP, das in humanitären Notfällen einspringt, bekam 2017 eine halbe Million Euro aus Österreich, für Äthiopien.

2018 und 2019 sind je 1,6 Millionen Euro für internationale Nahrungsmittelhilfe budgetiert. 1,6 Millionen: So viel hat Türkis-Blau für die Bewerbung seines Digitalen Amts ausgegeben. Ja. Gut. Aber das braucht die Welt ja wirklich. (Renate Graber, 16.7.2019)