FPÖ-Abgeordneter Ernst Lassacher postete ein Schnellfeuergewehr.

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Salzburg – Daniela Gutschi, Klubobfrau der ÖVP im Salzburger Landtag, ist sonst nicht bekannt für markige Sager. Nach der Amok-Ballerei eines freiheitlichen Mandatars im Flachgauer Bergheim am Freitag, nach dem Bedauern eines Ex-FPÖ-Nationalratskandidaten, dass nicht Landeshauptmann Wilfried Haslauer getroffen wurde, und nach zwei am Dienstag bekannt gewordenen Waffenpostings prominenter FPÖ-Funktionäre reicht es Gutschi ganz offensichtlich: Man brauche in Salzburg kein Klima der Gewalt, keine Waffennarren und keine Parteifunktionäre, "die wild um sich schießen", richtet sie FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek via Aussendung aus.

Schnellfeuergewehre

Gutschi warnt vor Attentatszenarien wie in dem Fall des von einem rechtsextremen Terroristen ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke: "Wie gefährlich eine solche Geisteshaltung sein kann, hat der entsetzliche Vorfall in Kassel gezeigt, als ein CDU-Politiker in seinem eigenen Garten erschossen wurde."

Die schwarze Klubchefin bezieht sich – neben der Schießerei in Bergheim – auf zwei am Dienstag bekannt gewordene Facebook-Einträge. FPÖ-Landtagsabgeordneter Ernst Lassacher postet Kritik am Staat samt Schnellfeuergewehr, der Listennächste nach dem Bergheimer Schützen wiederum teilt seinen Facebook-Freunden mit, dass er schon länger überlege, sich ein Stg 77 A3 zuzulegen. Das Stg 77 A3 ist ein halbautomatisches Sturmgewehr.

Kritik aus den Reihen der FPÖ

Kritik an der Gewaltkultur in der FPÖ kommt aber nicht nur von den anderen Parteien. Die Parteispitze der Halleiner FPÖ kritisiert Parteichefin Svazek in den Salzburger Nachrichten: "Es gibt leider zu wenig Konsequenzen in Bezug auf den Umgang mit Personen mit rechtsextremem und gewaltbereitem Hintergrund." (Thomas Neuhold, 17.7.2019)