Die Sachertorten haben sehr viel geholfen. Beim Anfüttern der Nasa-Techniker. Damit sich etwa ORF-Experte Herbert J. Pichler vor dem Start der Apollo 11 Richtung Mond auch einmal für die Kamera auf den Platz des "Mondfährenpiloten" fläzen konnte.

Vor gut 50 Jahren beim ersten globalen Fernsehevent Mondlandung. Dienstagabend* vor 50 Jahren ging es los auf den Mond, kommentiert von Hugo Portisch, Peter Nidetzky (der mit den Sachertorten) und dem "Mond-Pichler", der sich später mehrfach und mit hochfliegenden Plänen für den Job des ORF-Chefs beworben hat. Dienstagabend erinnerte sich der ORF ausführlich.

Nichts hat geholfen auf der Suche im ORF-Archiv nach den – zumindest für österreichische Verhältnisse – weltrekordverdächtigen 28 Stunden und 18 Minuten Liveübertragung. 19 Minuten waren noch aufzutreiben. Die übrigen, einst sauteuren Magnetaufzeichnungsbänder gingen an die Landesstudios, erinnert sich "ZiB"-Wissenschaftschef Günther Mayr, für Ski-Übertragungen.

Gibt's irgendwelche Neuigkeiten? "Ich fürchte, nein"

Immerhin, "die besten Szenen haben wir", sagt Mayr in der Doku. Jedenfalls sehr sprechende für eine Marathonübertragung mit den Möglichkeiten des Jahres 1969. "Gibt's irgendwelche Neuigkeiten zu berichten?", fragt ORF-Redakteur Othmar Urban. Portisch: "Ich fürchte, nein." Aber ja, der kleine Schritt für Armstrong und der große Schritt für die Menschheit ist eh auch da.

Die ORF-Landesstudios sind wie Sachertorten. Der ORF muss sich mangels Originalmaterials (könnte man ja auf ORF 3 in voller Länge spielen) dafür einiges ausdenken. Die ORF-Grafik kommt zum eindrucksvollen Einsatz des neuen virtuellen Studios. Tarek Leitner neben dem Triebwerk einer Saturn 5 zum Beispiel.

Die Frisur hält auch ohne ORF-Grafik. Der Mond soll ja "großen Einfluss auf das Haareschneiden haben" (Leitner).

Wir schalten dann gleich live zur aktuellen Mondfinsternis auf die Sophienalpe. (Harald Fidler, 16.7.2019)