Apple möchte in Zukunft auch eigene Podcast-Produktionen finanzieren

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Apple arbeitet bereits an eigenen Serien und Filmen für seinen Streamingdienst TV+, der im Herbst starten soll. Nun scheint der Technologieriese auch den aktuellen Entwicklungen im Podcast-Markt zu folgen. Laut Bloomberg möchte Apple in zukünftige, exklusive Audio-Inhalte investieren, um mit Konkurrenten wie Spotify und Stitcher mitzuhalten.

Bereits Anfang des Jahres kündigte Spotify Investitionen in das eigene Podcast-Angebot an. 500 Millionen Dollar sollen in exklusive Inhalte fließen. Der Musik-Streaminganbieter kaufte bereits Gimlet Media und Parcast – Podcast Netzwerke, die beliebte Shows produzieren.

Umstellung

Auch der Technologieriese ist zur Zeit mit Medienunternehmen über Exklusivrechte an Podcast-Produktionen im Gespräch, das gaben ungenannte Quellen aus dem Umfeld des Konzerns an Bloomberg bekannt . Apple Podcasts, die App mit der man auf iOS und MacOS Geräten diverse Podcasts anhören kann, spielte bisher eine neutrale Rolle im Podcast-Markt. Jeder kann kostenlos seinen eigenen Podcast mittels RSS Feed auf der App verbreiten Daher machte Apple bisher keinen Gewinn durch den Dienst, was sich in Zukunft jedoch ändern dürfte.

Aufdringliche Eigenwerbung

Auch wenn Apple bisher Empfehlungen über ausgewählte Sendungen gab, eigens finanzierte Programme gab es bisher nie. Mit exklusiven Podcasts befindet sich der Konzern in einer Position, in der er eigene Produktionen anderen vorziehen und aggressiv bewerben könnte. Zuvor hatte Apple bereits aufdringliche Push-Nachrichten an iPhone Nutzer versendet, um auf Apple Music Angebote oder die Apple-produzierte Serie "Carpool Karaoke" aufmerksam zu machen.

Immer mehr Podcast Hörer

Der Podcast-Trend ist im vollen Gange – laut Bloomberg habe sich die Hörerzahl seit 2014 verdoppelt. Apple Podcasts sei zudem für 50 bis 70 Prozent der Zuhörer aller Podcasts verantwortlich, so Analysen von Anchor, einer Podcast App von Spotify. Die Umstellung Apples auf exklusive Inhalte bedeutet somit einen Umschwung im Podcast-Markt, der bisher wenig monetarisiert wurde.

Spotify

Seit 2005 hat sich der Podcast-Dienst Apples kaum geändert, doch letztem Jahr fokussiert sich das Unternehmen zunehmend darauf, die App auszubauen. Eine Statistik-Funktion, mit der Nutzer Hörerzahlen analysieren können und ein ein Web-Interface wurden bisher hinzugefügt. Außerdem kündigte Apple eine Desktop-App für Apple Podcasts an. Dieser Ausbau des Podcast-Dienstes macht das gesteigerte Interesse des Unternehmens Markt deutlich. (hsu, 17.07.2019)