Im Bereich des Humboldtplatzes ging ein Mann Aussagen zufolge ohne ersichtlichen Grund am Dienstag auf zwei Frauen los.

Foto: APA/Roland Schlager

Wien – Das Landeskriminalamt Wien ermittelt nach Attacken auf zwei Frauen in Favoriten wegen des Verdachts des zweifachen versuchten Mordes. Ein unbekannter Täter soll nach Informationen der Polizei am Dienstag gegen 19.15 Uhr im Bereich Humboldtplatz – Aussagen zufolge ohne ersichtlichen Grund – zunächst eine 40-jährige Frau mit einem scharfkantigen Gegenstand attackiert und im Genickbereich mit einem Stich verletzt haben. Die 40-Jährige sei vom Vorfallort geflüchtet.

Der Täter, der zu Fuß unterwegs gewesen sei, sei nach diesem ersten Angriff weitergegangen und habe "im unmittelbaren Nahbereich eine zweite Frau" attackiert, informierte die Polizei Wien am Mittwoch weiter. Die 21-Jährige habe eine Stichverletzung im Brustbereich erlitten. Einem "Heute"-Bericht zufolge soll es sich um eine Schwangere gehandelt haben. Der Täter konnte nach den Vorfällen unerkannt entwischen.

Frauen befragt

Zunächst hieß es, die Opfer hätten schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Sie wurden sofort medizinisch betreut. Mittwochnachmittag hieß es von der Polizei, sie Verletzungen dürften "nicht so gravierend sein wie angenommen", insbesondere die Verletzung im Bereich des Nackens der 40-Jährigen.

Sofortfahndungsmaßnahmen verliefen ohne Erfolg. Die beiden Frauen wurden am Mittwoch im Krankenhaus befragt. "Sie haben den Tathergang im Großen und Ganzen so bestätigt, wie wir ihn rekonstruiert hatten", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der zwischen 20 und 30 Jahre alte Unbekannte mit dunklen Haaren sei ohne Vorwarnung auf die Frauen losgegangen.

Die Polizei vernahm zudem Zeugen, sicherte Spuren am Tatort und wertet Bildmaterial aus, etwa von der nahen U-Bahn-Station, oder etwaige Handyaufnahmen, teilte Eidenberger mit. Es sei auch ein speziell auf Blut trainierter Spürhund bei den Ermittlungen zum Einsatz gekommen. Nun werde intensiv nach dem Täter gefahndet. Die Tatwaffe ist laut Polizei nach wie vor unbekannt.

Erste Hilfe in Lokal

Das erste Opfer des Täters – die 40-jährige Frau – flüchtete mit einer Stichwunde im Genickbereich in ein nahegelegenes Restaurant in der Keplergasse. Dort bat sie Orkan Ö. zufolge um Hilfe, wie der Gastronom der APA schilderte. "Wir haben ihr sofort Eis und Tücher für die Verletzung beschafft. Dann habe ich die Polizei verständigt", sagte Orkan Ö. Aus dem Park am Humboldtplatz habe er Schreie vernommen. Den Täter habe er nicht gesehen, sagte der Gastronom. (spri, 17.7.2019)