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Google hat zwar Büros in China, die eigenen Services sind in dem Land aber weiter nicht – offiziell – verfügbar.

Foto: Thomas Peter / REUTERS

Google und seine Verhältnis zu China: Ein Thema das dieser Tage durch Trump-Freund und Tech-Milliardär Peter Thiel wieder frisch auf die Agenda gebracht wurde. Immerhin warf dieser dem Softwarekonzern nicht weniger als Landesverrat vor, da Google offenbar lieber mit den chinesischen Behörden als dem US-Militär zusammenarbeite. Ein Vorwurf, der bei Experten für einige Verwunderung sorgte, ist Google doch einer der wenigen großen US-Softwarekonzerne, die sich bisher nicht der chinesischen Zensur unterwerfen. Und zumindest in einem zentralen Bereich soll das offenbar auch so bleiben.

Dragonfly ist Geschichte

In einer Anhörung vor dem US-Kongress betonte Googles Policy Chef Karan Bhatia nun, dass das umstrittene "Project Dragonfly" endgültig Geschichte ist. Dies berichtet Buzzfeed. Unter diesem Namen hatte Google – unter strikter Geheimhaltung – mit einer zensierten Suchmaschine für den chinesischen Markt experimentiert. Ein Unterfangen, das sowohl bei Außenstehenden als auch bei Google-Mitarbeitern bei Bekanntwerden durch einen Medienbericht für einige Empörung sorgte. Immerhin hatte sich Google lange damit gebrüstet, sich eben nicht der chinesischen Zensur unterwerfen zu wollen, weswegen man sich auch vor einigen Jahren aus dem Land komplett zurückgezogen hat. Mittlerweile betreibt Google zwar wieder kleiner Aktivitäten – wie Forschungseinrichtungen – in China, die Dienste des Unternehmens sind dort aber weiterhin nicht verfügbar.

Bhatia betont dabei, dass die Einstellung von Dragonfly auch keine ganz neue Entwicklung mehr sei. Die damit betrauten Mitarbeiter seien längst in andere Projekte gewechselt. Derzeit gebe es weder Pläne eine Suchmaschine für China anzubieten noch irgendwelche Arbeiten in diese Richtung.

Weitere Ambitionen

Das bedeutet aber nicht, dass Google Pläne für eine Rückkehr nach China komplett aufgibt. So hatte Google-Chef Sundar Pichai schon vor Jahren betont, dass man beispielsweise gerne den eigenen Play Store für Android auch in China verfügbar machen. Bislang scheinen die diesbezüglichen Ambitionen aber ohne Erfolg geblieben zu sein. Konkurrent Apple bietet hingegen seit Jahren den App Store in China an, und entfernt dort auch regelmäßig Apps auf Wunsch der Regierung. (red, 18.7.2019)