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Wiesbaden – Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier will den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke posthum mit der höchsten Auszeichnung des Bundeslandes auszeichnen. "Er war ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie", erklärte Bouffier am Donnerstag. "Für seine politische Courage und seien persönlichen Mut" soll Lübcke am 1. Dezember die Wilhelm-Leuschner-Medaille bekommen.

Dies wird die erste posthume Verleihung der Medaille. Frühere Preisträgern sind etwa die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der Philosoph Jürgen Habermas und der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.

Rechtsextremer Hintergrund vermutet

Der CDU-Politiker Lübcke war Anfang Juni aus nächster Nähe erschossen worden. Die Ermittlungen in dem Fall führt die deutsche Bundesanwaltschaft, die von einem rechtsextremen Hintergrund ausgeht. Der Tatverdächtige Stephan E. legte nach seiner Festnahme zunächst ein Geständnis ab, zog dieses später aber wieder zurück.

Für Entsetzen und Empörung hatten Anfang Juli Äußerungen von Pegida-Demonstranten zu dem Mordfall gesorgt. Ein Teilnehmer bezeichnete etwa einen Mord "alle zwei, drei Jahre aus irgendwelchen Hassgründen" als "relativ normal". (APA, red, 18.7.2019)