Die fahrerlose Buslinie ist seit Juni im Echtbetrieb in der Seestadt unterwegs.

Foto: Martin Putschögl

Wien – Die Wiener Linien stoppen vorübergehend den Betrieb ihrer fahrerlosen Buslinie in der Seestadt. Grund dafür ist ein Zwischenfall, der sich am Donnerstagvormittag ereignet hat. Dabei ist eine Frau seitlich gegen den selbstfahrenden E-Bus gelaufen und hat dabei "leichte Abschürfungen" erlitten, informierte ein Sprecher die APA. Der Unfall wird nun genau untersucht.

Eigentlich sind die beiden Elektrobusse, die seit Juni im Fahrgast-Echtbetrieb in Aspern ihre Runden drehen, mit entsprechenden Sensoren ausgerüstet, damit sie bei etwaigen Hindernissen sofort anhalten oder ausweichen. Eine Begleitperson, ein sogenannter Operator, ist ebenfalls immer an Bord.

Busse bleiben vorerst "in der Garage"

Laut dem Sprecher werden die Wiener Linien nun genau untersuchen, wie es trotzdem zu dem Vorfall kommen konnte. "Der Hersteller ist bereits auf dem Weg zu uns", sagte er. Bis entsprechende Ergebnisse vorliegen, "bleiben die Busse in der Garage".

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Verkehrsbetriebe gegen 9.30 Uhr. Demnach war die rund 30 Jahre alte Frau laut Augenzeugen mit Kopfhörern unterwegs und schaute auf ihr Handy, als sie den Bus auf der Ilse-Arlt-Straße touchierte. Die Busse sind in der Regel mit zwölf km/h unterwegs, betonte der Sprecher.

Der "Auto-Bus Seestadt" genannte Testbetrieb ist als Forschungsprojekt bis 2020 angelegt. Die beiden Minibusse transportieren jeweils zehn Fahrgäste kostenlos zu insgesamt zehn Haltestellen rund um die U2-Station Seestadt. Ein Jahr lang wurden die E-Busse vorbereitet und mussten jeden Meter der zwei Kilometer langen Strecken erlernen. Bewährt sich das Konzept, wollen die Wiener Linien mittelfristig mit autonomen Bussen die sogenannte "letzte Meile bis zur Haustür" bewältigen. (red, APA, 18.7.2019)