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Grünes Licht für die Übernahme von Unitymedia

Foto: WOLFGANG RATTAY / REUTERS

Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme des Kölner Kabelanbieters Unitymedia durch den britischen Telekommunikationskonzern Vodafone unter Auflagen erlaubt. Die Bedingungen sollten sicherstellen, dass Kunden weiterhin von fairen Preisen, hochwertigen Dienstleistungen und innovativen Produkten profitieren könnten, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel.

Das neue Unternehmen müsse unter anderem garantieren, dass einem Käufer – den Angaben zufolge Telefonica – Zugang zum Kabelnetz gewährt werde, um den Wettbewerbsdruck zu sichern. Zudem dürften die Gebühren für frei empfangbare Fernsehsender, die ihre Programme über das Kabelnetz von Vodafone in Deutschland übertragen, nicht erhöht werden.

Druck

Vor etwa zwei Jahrzehnten hatte die Deutsche Telekom ihr TV-Kabelnetz auf Druck der EU-Kommission abgegeben und sie an mehrere regionale Anbieter veräußert. Die Kabel spielen längst auch beim schnellen Festnetz-Internet eine entscheidende Rolle.

Vodafone hatte im Frühjahr 2018 angekündigt, die Kabelnetze von Liberty Global – in Deutschland unter dem Namen Unitymedia tätig – auch in Ungarn, Tschechien und Rumänien für insgesamt etwa 18,4 Mrd. Euro übernehmen zu wollen. Die Wettbewerber Deutsche Telekom und Telefonica Deutschland sahen die Fusion kritisch.

Mit dem Zukauf stärkt Vodafone seine Position am deutschen Telekommunikationsmarkt wesentlich. Die Zahl der TV-Kunden springt von 7,7 auf 14 Millionen, die Zahl der Internetkunden von 6,5 auf 10 Millionen – viele Kunden haben sowohl einen Fernseh- als auch einen Internetvertrag. (APA, 18.7.2019)